Vitamin CHier zunächst einmal aus Wikipedia eine Zusammenfassung der üblichen Meinung.
AscorbinsäureAllgemeines
Trivialname Vitamin C Andere Namen: Ascorbinsäure
(R)-5-[(S)-1,2-Dihydroxyethyl]- 3,4-dihydroxy-5H-furan-2-on
L-(+)-Ascorbinsäure
Ascorbat
Summenformel C6H8O6
CAS-Nummer 50-81-7
Kurzbeschreibung farbloses Kristallpulver
Vorkommen
u. a. Obst, Gemüse, Grüntee
Physiologie Funktion
u. a. Radikalfänger, Cofaktor bei Mono- und Dioxidasereaktionen (insbes. Biosynthese von Collagen), Komplexierung von Metallkationen
Täglicher Bedarf100 mg
Folgen bei Mangel
Skorbut, Schwächung des Bindegewebes,
Morbus Müller-Barlow bei Kleinkindern
Überdosis5–15 g/Tag
Eigenschaften
Molare Masse 176,13 g·
mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,65 g·cm−3
Schmelzpunkt 190 °C
Siedepunkt (Thermische Zersetzung > 192 °C)
Löslichkeit wasserlöslich, 330 g/l
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung Gefahrensymbolekeine Gefahrensymbole
R- und S-SätzeR: keine R-Sätze
[1]S: 24/25
[1]Soweit möglich und gebräuchlich, werden
SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei
Standardbedingungen.
Ascorbinsäure (in der
Biochemie auch Ascorbat) ist eine
organische Festkörpersäure. Da sie leicht
oxidierbar ist, wirkt sie
antioxidativ. Sie ist sehr gut wasserlöslich und kristallisiert in Form farbloser Kristalle. Ihre wichtigste Eigenschaft ist die
physiologische Wirkung als
Vitamin, ein Mangel kann sich bei Menschen durch
Skorbut manifestieren. Ihr Name leitet sich entsprechend von „a“ (nicht) und dem lateinischem Namen „scorbutus“ für Skorbut ab.
Ein
Stereoisomer der Ascorbinsäure, die L-(+)-Ascorbinsäure und deren
Derivate mit gleicher Wirkung, werden unter der Bezeichnung Vitamin C zusammengefasst
[2]. Der Sammelbegriff Vitamin C umfasst neben L-(+)-Ascorbinsäure alle Stoffe, die im Körper zu Ascorbinsäure umgesetzt werden können, so z. B.
Dehydroascorbinsäure (DHA).
Ascorbinsäure ist empfindlich gegenüber Licht, Hitze, Sauerstoff und Schwermetallen.
[3]Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte2 Vorkommen3 Herstellung und Verwendung4 Physiologische Bedeutung4.1 Bedarf4.2 Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)4.3 Überdosierung (Hypervitaminose)4.4 Vitamin C und Krebs5 Biosynthese6 Chemische Eigenschaften6.1 Struktur6.2 Acidität6.3 Antioxidative Wirkung6.3.1 Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)6.3.2 Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen6.4 Dehydroascorbinsäure6.5 Stereochemie6.6 Nachweis7 Quellen8 Literatur9 Weblinks9.1 SicherheitsdatenblätterGeschichte
Der
Skorbut war bereits im
2. Jahrtausend v. Chr. im
Alten Ägypten als
Krankheit bekannt. Auch der griechische
Arzt Hippokrates und der
römische Autor
Plinius berichten darüber.
Bis ins 18. Jahrhundert war Skorbut die häufigste Todesursache auf Seereisen. Im Jahre 1747 untersuchte der englische Schiffsarzt
James Lind diese Krankheit. Er nahm 12 Seeleute, die unter der Skorbut litten und teilte sie in sechs Gruppen zu je zwei Personen. Jeder Gruppe gab er zusätzlich zu den üblichen Nahrungsrationen einen weiteren speziellen Nahrungszusatz. Im Speziellen: Obstwein, Schwefelsäure, Essig, Gewürze und Kräuter, Seewasser, sowie Orangen und Zitronen. Er stellte fest, dass die Gruppe, welche die Zitrusfrüchte erhielt, eine rasche Besserung zeigte. 1757 veröffentlichte Lind dieses Resultat. Doch erst 1795 ließ die britische Marine die Nahrungsrationen auf See mit Zitronensaft ergänzen. Zusätzlich wurden auch Sauerkraut und Malz zur Skorbutprävention eingesetzt.
Im Jahr 1912 entdeckte der Biochemiker
Casimir Funk nach Studien zu der Mangelerkrankung
Beri-Beri, dass diese durch das Fehlen einer chemischen Substanz,
Thiamin, verursacht wurde. Er prägte dafür das Kunstwort „
Vitamin“.
1921 gab der Biochemiker
Sylvester Zilva einer Mischung von aus Zitronensaft isolierten Substanzen, die in der Lage war, Skorbut zu heilen, die Bezeichnung Vitamin C
[4]. Zwischen 1928 und 1934 gelang es dem ungarischen Wissenschaftler
Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, sowie
Joseph L. Svirbely und unabhängig davon
Charles Glen King durch Kristallisationsversuche die für die Heilung der Skorbut verantwortliche Substanz zu isolieren. 1934 stellte Györgyi fest, dass diese identisch mit der 1913 entdeckten L-Ascorbinsäure ist. Ebenfalls 1934 gelang
Walter Haworth und
Tadeus Reichstein erstmalig die Synthese künstlicher L-Ascorbinsäure aus Glucose
[5]. Haworth erhielt 1937 für seine Forschungen am Vitamin C den Nobelpreis für Chemie, Szent Györgyi den für Medizin. 1967 wurde von
Linus Pauling die Verwendung hoher Dosen von Ascorbinsäure als Vorbeugung gegen Erkältungen und Krebs propagiert, was jedoch teils umstritten ist (
siehe unten).
Sanddorn liefert Vitamin C in hoher Konzentration
Vorkommen
In der
Nahrung kommt Vitamin C vor allem in
Obst,
Gemüse und
Grüntee vor, sein Gehalt sinkt jedoch beim Kochen, Trocknen oder Einweichen sowie bei der Lagerhaltung.
Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten – in reifem Zustand unmittelbar nach der Ernte – viel Vitamin C. Grünkohl hat den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlarten (105–120 mg/100 g verzehrbare Substanz). In
Kohlgemüse ist Ascorbinsäure in Form von Ascorbigen A und B gebunden. Wird das Gemüse gekocht, zerfallen die Moleküle in L-Ascorbinsäure und
Indol, so dass es in gekochtem Zustand mehr Vitamin C enthalten kann als im rohen Zustand. Durch zu langes Kochen wird das Vitamin jedoch teilweise zerstört und auch in das (meist nicht verzehrte) Kochwasser abgegeben. Rotkraut, Weißkraut und Sauerkraut sind ebenfalls Vitamin-C-Lieferanten, was lange Zeit vor allem in der
Seefahrt von Bedeutung war, da man zur Vorbeugung gegen Skorbut (
siehe unten) ein haltbares, an Vitamin C reiches Nahrungsmittel benötigte, wozu sich Sauerkraut am besten eignete. Die höchsten natürlichen Vitamin-C-Konzentrationen hat man in Camu-Camu und in der Acerolakirsche gefunden.
Viele Gemüsearten enthalten eine Ascorbat-Oxidase, die insbesondere durch Zerkleinern mit dem Vitamin in Berührung kommt und dieses oxidiert. Das führt z. B. bei Rohkost, die nicht sofort verzehrt wird, zu erheblichen Vitamin-C-Verlusten.
Hier der Vitamin-C-Gehalt einiger Früchte/Gemüse je 100 g, geordnet nach absteigendem Vitamin-C-Gehalt:
Camu-Camu 2000 mg
Acerolakirsche 1300–1700 mg
Hagebutte 1250 mg
Sanddornbeere 200–800 mg
Guave 300 mg
Schwarze Johannisbeere 189 mg
Grünkohl 105–150 mg
Rosenkohl 90–150 mg
Paprika 100 mg
Brokkoli 90–115 mg
Vogelbeere (Ebereschenfrucht) 98 mg
Spinat 50–90 mg
Kiwi 80 mg
Erdbeere 50–80 mg
Zitrone 53 mg
Orange (Apfelsine) 50 mg
Rotkohl 50 mg
Weißkohl 45 mg
Heidelbeere 22 mg
Ananas 20 mg
Sauerkraut 20 mg
Avocado 13 mg
Kulturapfel 12 mg
Banane 10–12 mg
Pfirsich 10 mg
Birne 5 mg
Die Angaben dienen nur der Orientierung, die tatsächlichen Werte hängen stark von den folgenden Variablen ab:
Sorte der Pflanze
Bodenbeschaffenheit
Klima während des Wachstums
Lagerdauer seit der Ernte
Lagerbedingungen
Zubereitung
Obst und Gemüse sollten daher möglichst frisch (bei sachgerechtem Einfrieren auch aufgetaut) und mit Schale verzehrt werden, da ein großer Teil des Vitamin C sich in der Schale oder direkt darunter befindet.
[3]Herstellung und Verwendung
Kristalline Ascorbinsäure
Die Jahresproduktion für Ascorbinsäure liegt weltweit bei etwa 110.000 Tonnen. Marktführer war lange Zeit die Schweizer
Hoffmann-La Roche (30 % Weltumsatz) gefolgt vom
BASF-
NPEG Kartell (auch etwa 30 %) und der Firma
Merck. 2002 hat Hoffmann-La Roche seine Vitaminsparte für 3,4 Milliarden Schweizer Franken (etwa 2,1 Milliarden Euro) an die holländische
DSM verkauft. Ascorbinsäure wird zur Zeit hauptsächlich in
China produziert.
In chemischen Fabriken wird aus der Ausgangssubstanz D-
Glucose über
Sorbitol kristalline Ascorbinsäure, Natriumascorbat, Calciumascorbat und Ascorbylmonophosphat hergestellt. Die sogenannte
Reichstein-Synthese (1934) ist bis heute die Grundlage dieser industriellen Produktion.
Zur Unterscheidung von diesem synthetisch hergestellten Produkt wird ein mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestelltes Vitamin C international mit GMO-Vitamin C (GMO, genetically manipulated organism: „genetisch veränderter Organismus“) bezeichnet. GMO-Ascorbinsäure ist preiswerter; nach diesem Verfahren wird weltweit der größere Teil hergestellt.
Ascorbinsäure findet hauptsächlich als
Antioxidans Verwendung. Sie wird vielen Lebensmittelprodukten als
Konservierungsmittel beziehungsweise Umrötungshilfsmittel unter der Nummer
E 300 zugesetzt. Weitere E-Nummern von Ascorbinsäurederivaten sind
E 301 (Natriumascorbat),
E 302 (Calciumascorbat),
E 304a (Ascorbylpalmitat) und
E 304b (Ascorbylstearat). Der Ascorbinsäurezusatz zu
Mehlen soll das Gashaltevermögen und das Volumen der
Teige vergrößern. Dies lässt sich durch die Ausbildung zusätzlicher
Disulfidbrücken zwischen den
Kleber-Strängen des Teiges erklären. Auch im Pharma-Bereich dient Ascorbinsäure als Antioxidans zur Stabilisierung von Pharmaprodukten.
Wegen der ihr zugeschriebenen allgemein gesundheitsfördernden Eigenschaften wird Ascorbinsäure auch in der Tierzucht verfüttert.
Wegen seiner reduzierenden Eigenschaft wird Ascorbinsäure auch vereinzelt als Entwicklungssubstanz in photographischen
Entwicklern eingesetzt.
Zum Auflösen von
Heroinbase vor der Injektion wird oft Ascorbinsäure mit dem Heroin aufgekocht.
Physiologische BedeutungVitamin C ist ein
Radikalfänger und hat eine
antioxidative Wirkung (es wirkt also als
Reduktionsmittel). Es ist ein wichtiger
Cofaktor bei der
Hydroxylierungsreaktion und ermöglicht damit unter anderem die körpereigene Herstellung von
Collagen und die Hydroxylierung von
Steroiden. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle beim Aufbau von
Aminosäuren wie z. Bsp. dem
Tyrosin. Auch bei der Umwandlung von
Dopamin zu
Noradrenalin, im
Cholesterin-Stoffwechsel und bei der
Carnitinbiosynthese wird Ascorbinsäure benötigt.
Durch seine antioxidative Wirkung schützt es andere wichtige
Metaboliten und das Erbgut vor der Oxidation bzw. dem Angriff durch freie Radikale, was im Endeffekt einen Schutz der Zelle vor Schäden und somit auch vor
Krebs,
Arteriosklerose und
Grauem Star bedeutet.
Molekülmodell von Vitamin C als Briefmarkenmotiv
Der Name Ascorbinsäure leitet sich von der Krankheit
Skorbut ab, die durch Ascorbinsäure verhindert und geheilt werden kann. Mit
Niacin und
Vitamin B6 steuert Vitamin C die Produktion von
L-Carnitin, das für die
Fettverbrennung in der
Muskulatur benötigt wird. Weiterhin begünstigt es die Eisenresorption im
Dünndarm.
Vitamin C wird auch bei und zur
Prophylaxe von
Erkältungen eingesetzt. Diese Anwendung wurde insbesondere in den 1970er-Jahren durch den Nobelpreisträger
Linus Pauling populär. Eine
Metaanalyse von 55 Studien zeigt jedoch, dass, entgegen dem weit verbreiteten Glauben, Vitamin C Erkältungskrankheiten nicht verhindern kann. Allenfalls bei Menschen, die – wie manche
Extremsportler – starken körperlichen Anstrengungen oder extremer Kälte ausgesetzt sind, scheint Vitamin C eine leicht
vorbeugende Wirkung zu haben. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Dauer einer Erkältung durch das Vitamin geringfügig verringern lässt.
[6] Es ist jedoch eindeutig nachgewiesen, dass Ascorbinsäure das Immunsystem (die weißen Blutkörperchen) unterstützt. Vitamin C stärkt sowohl die zelluläre Immunabwehr, indem es die
Lymphozyten und die
Makrophagen aktiviert als auch die humorale Abwehr, weil es die Serumkonzentrationen der
Immunglobuline erhöht.
Außerdem wirkt Vitamin C entgiftend. Im Magen verhindert es, dass sich aus Nitrit und sekundären Aminen krebserregende
Nitrosamine bilden. Gleichzeitig mindert es die Toxizität beispielsweise von
Blei oder
Cadmium und ist am Abbau verschiedener Medikamente und Drogen beteiligt.
[3]Neuerdings wird Vitamin C auch zur Vorbeugung und Behandlung der
Reisekrankheit (Kinetosen) eingesetzt. Vitamin C, in Dosierungen zwischen 1 und 3 Gramm täglich, ist in der Lage, die
Histaminspiegel bei Patienten mit
Seekrankheit oder
Mastozytose deutlich zu senken.
[7]Bedarf Die Orange ist ein klassischer Lieferant von Vitamin C
In weiten Teilen der Welt ist die Versorgung mit Vitamin C relativ gut, der Tagesbedarf eines Erwachsenen beträgt laut Empfehlung der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung 100 mg. Die Meinungen hierüber gehen jedoch weit auseinander; die Empfehlungen anderer Gruppierungen liegen zwischen einem Bruchteil (z. B. der Hälfte) und einem Vielfachen (z. B. „so viel wie möglich“) dieses Wertes. Fest steht, dass Mengen bis zu 5000 mg kurzzeitig als unbedenklich gelten. Überschüssige Mengen werden vom Körper über den
Urin ausgeschieden, da Vitamin C gut wasserlöslich ist (siehe auch
Hypervitaminosen).
Bei einer ausgewogenen Mischkost kann in Deutschland davon ausgegangen werden, dass dem Körper alle lebensnotwendigen Vitamine, und daher auch Vitamin C, in ausreichendem Maße zugeführt werden. Die Versorgung mit Vitamin C ist in Deutschland knapp über der DGE-Empfehlung von 100 mg pro Tag. Daher sind Vitaminpräparate für einen gesunden Menschen, der sich abwechslungsreich und vollwertig ernährt, überflüssig. Raucher brauchen auf Grund der erhöhten Belastung mit freien Radikalen etwa 40 % mehr Vitamin C – laut DGE 150 mg/Tag. Die Empfehlung für Schwangere und Stillende liegt bei 110 bzw. 150 mg täglich. Ursache für eine unzureichende Zufuhr ist meistens eine einseitige Ernährung. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, die nicht täglich frisches Obst und Gemüse verzehren. Auch die Einnahme verschiedener Medikamente kann langfristig die Vitamin-C-Versorgung verschlechtern – auch bei jüngeren Menschen. Dazu zählen zum Beispiel die Anti-Baby-Pille, verschiedene Antibiotika oder Acetylsalicylsäure (Aspirin). Auch bei Operationen, Infektionen, Krebserkrankungen, schweren Verletzungen, Diabetes mellitus, Magen-Darmerkrankungen und Dauerstress besteht ein erhöhter Bedarf ebenso wie bei starker körperlicher Belastung und übermäßigem Alkoholkonsum.
[3]Untersuchungen mit 14
C-markiertem Vitamin C zeigen, dass der tägliche Ascorbatumsatz unabhängig von der Vitamin-C-Zufuhr nur etwa 20 mg beträgt. Somit genügen bereits knapp 20 mg täglich, um
Skorbut zu vermeiden.
Für Vergleichszwecke interessant ist, dass für
Meerschweinchen eine Tagesdosis von 10–30 mg empfohlen wird (bei einem Gewicht von ca. 0,8–1,5 kg), wobei es diese über die Leber nicht selbst produzieren können.
Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, ein ungarischer Wissenschaftler, identifizierte
1933 das Vitamin C als wirksame Substanz gegen
Skorbut. Volle Wirksamkeit entfaltet das Vitamin C aber nur in Gegenwart eines
Flavanols, das als Vitamin C2 bezeichnet wird. Keiner der beiden Stoffe kann allein Skorbut heilen, in Kombination sind sie aber schon in geringen Mengen wirksam.
Nur wenige
Wirbeltiere, darunter
Primaten (wie der Mensch),
Meerschweinchen, einige
Vögel und
Schlangen, sind nicht zur Biosynthese von Ascorbinsäure aus
Glucuronsäure befähigt, da ihnen die L-Gluconolacton-Oxidase fehlt. Für diese Lebewesen ist Ascorbinsäure somit essentiell. Darum muss der Bedarf über die
Nahrung (bzw. mit
Nahrungsmitteln) gedeckt werden. Mangelerscheinungen führen langfristig zu
Skorbut sowie zur Schwächung des
Bindegewebes, da Ascorbinsäure zur Collagen-Synthese benötigt wird (
siehe oben). Bei Schlangen kommt es dabei bereits durch normale Berührung zu
Hautrissen. Erste Symptome der Unterversorgung mit Vitamin C beim Menschen sind verminderte Infektabwehr, schmerzende Glieder, schlecht heilende Wunden und blutendes Zahnfleisch, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Schwermut und geringere Leistungsfähigkeit (ab einem Blutplasmaspiegel von etwa 0,35 mg Ascorbinsäure/dl).
[3] Sie können bei Fehl- und Mangelernährung wie falschen
Diäten und
Alkoholismus beziehungsweise bei erhöhtem Bedarf auftreten.
Überdosierung (
Hypervitaminose)
Für Vitamin C ist die
Hypervitaminose, wie sie beispielsweise bei
Vitamin A vorkommen kann, sehr selten, da der Körper einen Überschuss an Ascorbinsäure wieder über die
Nieren ausscheidet.
In einer vom
National Institutes of Health (NIH) durchgeführtem Studie wurden sieben Freiwilligen zunächst mit einer ascorbinsäurearmen Diät ernährt und so ihre körpereigenen Vorräte an Vitamin C aufgebraucht. Als diese danach wieder mit Vitamin C versorgt wurden, begann die renale (über die Niere) Ausscheidung an unverändertem Vitamin C ab etwa 100 mg/Tag. Die Zufuhr über 400 mg/Tag wurde – soweit überhaupt im Darm aufgenommen (die Resorption von Megadosen senkt die Resorptionsquote deutlich) – praktisch vollständig renal ausgeschieden. Ab etwa 1 g pro Tag steigen die Oxalat- und sekundär auch die
Harnsäure-Konzentrationen im
Blutplasma.
[8] Da ein Teil der Ascorbinsäure im
Stoffwechsel zu
Oxalsäure umgesetzt wird, besteht bei entsprechend disponierten Menschen ein erhöhtes Risiko für
Calciumoxalat-
Nierensteine (CaC2O4). Schon bei normaler Zufuhr stammen etwa 30 bis 50 % des Plasmaoxalats aus dem Vitamin-C-Abbau.
Hohe orale Einzeldosen können einen vorwiegend
osmotisch bedingten
Durchfall auslösen. Die jeweilige Dosis variiert von Person zu Person, wird aber von Robert Cathcart mit ca. 5–15 g (1–3 gehäufte Teelöffel) für eine gesunde Person angegeben.
[9] Zu erwähnen ist allerdings auch, dass diese Toleranzgrenze bei Individuen, die an schweren Erkrankungen leiden, bis auf über 200 g ansteigen kann.
Bei Menschen mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (
G6PD-Mangel,
Favismus), einer insbesondere in Afrika sehr weit verbreiteten, erblichen Krankheit, können intravenöse Vitamin-C-Dosen, ca. 30–100 g pro Infusion, zur
Hämolyse führen.
[10] Allerdings ist dieses Problem noch nicht aufgetreten.
Häufig wird Vitamin C, besonders wenn auf nüchternen Magen konsumiert, mit
Indigestion durch Übersäuerung des Magens in Verbindung gebracht. Dies kann unter anderem vermieden werden indem Vitamin C nicht als Ascorbinsäure, sondern als Ascorbat (Salz der Ascorbinsäure, z. B. Natrium-Ascorbat) aufgenommen wird. Dies kann zum Beispiel durch die Zugabe von
Backpulver (
NaHCO3) erreicht werden.
Bei der Ratte liegt der
LD50-Wert (die Dosis, bei der die Hälfte der Versuchsobjekte sterben) für Vitamin C bei 11,9 g pro Kilogramm Körpergewicht, bei der Maus bei 3,37 g (jeweils oral).
[11] Das entspricht bei einem 60 kg schweren Menschen einer Dosis von 714 g. Es ist allerdings unmöglich sich mit oral aufgenommenem Vitamin C zu vergiften, da es im Darm nicht in so großen Mengen aufgenommen werden kann.
[12] Es ist also eher möglich, sich mit gewöhnlichem
Speisesalz zu vergiften als mit Vitamin C.
[13]Vitamin C und KrebsEinige Studien zeigen einen durchgängigen Zusammenhang zwischen niedrigen Plasmaspiegeln von Vitamin C und erhöhtem Vorkommen bestimmter Krebsarten.
Die Schutzwirkung des Vitamin C vor unerwünschten
Oxidationen ist an die eigene Oxidation gekoppelt, damit wird das
Molekül aber selbst unwirksam, kann aber von anderen
Reduktionsmitteln oder durch entsprechende Enzyme regeneriert werden. Daher müssen für eine ausreichende Schutzwirkung auch diese reduzierenden Substanzen in ausreichender Konzentration vorhanden sein. Außerdem muss das Antioxidans Vitamin C in adäquater Dosierung zugeführt werden. In hohen (Mega-) Dosen wirken Antioxidantien meist prooxidativ: sie beschleunigen radikalische Reaktionen. Zu hohe Dosen führen zu einem Ansteigen der Konzentrationen an Radikalen insbesondere in Anwesenheit von freiem Eisen (typisch für Raucher).
Forschung in den USA zeigt, dass Vitamin C nicht nur als Radikalfänger zellschützend wirken kann, sondern auch die
DNA (Erbgut) schädigen kann. Dies ist allerdings umstritten, da nicht benötigte Mengen ausgeschieden werden.
[14] Die Forscher verwendeten in ihren Versuchen Vitamindosen von 500 mg täglich. Wissenschaftler der University of Leicester fanden Hinweise auf eine erbgutschädigende Wirkung von hohen Vitamin-C-Dosen.
[15]Ascorbinsäure-Biosynthese
Siehe dazu auch:
Vitamin-C-InfusionBiosynthese
Die Bildung der Ascorbinsäure beginnt mit der
Oxidation von
UDP-D-
Glucose zu UDP-D-Glucuronsäure durch das Enzym UDP-Glucose-Dehydrogenase.
Oxidationsmittel ist dabei das
NAD+.
Nach
hydrolytischer Abspaltung des UDP bildet sich die
D-Glucuronsäure, die durch regioselektive
Reduktion durch die Glucuronsäure-Reduktase und
NADPH+H+ in
L-Gulonsäure überführt wird. Der
Lactonisierung (Ringbildung) mittels Gulonsäure-Lactonase zum L-Gulofuranolacton folgt die selektive
Oxidation mit Sauerstoff und L-Gulono-γ-lacton-Oxidase
[16] zur Ascorbinsäure.
Primaten sowie
Meerschweinchen fehlt dieses Enzym wegen eines genetischen Defekts, so dass sie deshalb Ascorbinsäure nicht synthetisieren können
[17]. Man geht davon aus, dass die genetische Mutation bei Primaten vor etwa 65 Millionen Jahren auftrat
[17]. Da jene Primaten in einer Gegend angesiedelt waren, die ganzjährig reich an Vitamin-C-haltigen Früchten war, führte dieser an sich letale Defekt indes nicht zum Aussterben.
Chemische Eigenschaften
Struktur
Ascorbinsäure enthält mehrere Strukturelemente, die zu ihrem chemischen Verhalten beitragen: eine
Lactonstruktur, zwei
enolische Hydroxylgruppen sowie eine sekundäre und eine primäre
Alkoholgruppe. Die Endiol-Struktur bedingt die
reduzierenden (
antioxidativen) Eigenschaften der Ascorbinsäure, da Endiole leicht zu
Diketonen oxidiert werden können:
Endiole mit benachbarter Carbonylgruppe nennt man daher auch
Reduktone.
Ascorbinsäure bildet zwei intramolekulare
Wasserstoffbrückenbindungen (in untenstehender Abbildung rot eingezeichnet), die maßgeblich zur Stabilität und damit zu den chemischen Eigenschaften der Endiol-Struktur beitragen.
Acidität
Obwohl Ascorbinsäure keine der „klassischen“, sauren funktionellen Gruppen (
Carbonsäure,
Sulfonsäure,
Phosphonsäure, etc.) aufweist, ist sie beträchtlich
sauer. Mit einem
pKs-Wert von 4,2 ist sie sogar saurer als
Essigsäure (pKs = 4,8).
Dies ist zum Einen auf die Endiol-Struktur zurückzuführen. Enole sind bereits deutlich saurer als Alkohole. Zusätzlich wird die
Azidität bei Ascorbinsäure durch die zweite enolische OH-Gruppe und durch die benachbarte
Carbonylgruppe noch verstärkt. Zum Anderen wird das nach Abspaltung des
Protons entstehende
Enolat-
Anion mittels
Keto-Enol-Tautomerie stabilisiert. Die dann bestehende negative Ladung am Sauerstoff wird dabei sowohl über die Doppelbindung zwischen den beiden Kohlenstoffatomen, als auch über die Carbonylfunktion delokalisiert, also verteilt, und somit stabilisiert.
Strukturell könnte man diese Gruppierung auch als
vinyloge Carbonsäure auffassen, d. h. als eine
Carbonsäure-Funktion mit „eingeschobener“ C-C-Doppelbindung zwischen Carbonylgruppe und OH-Gruppe.
Die andere enolische OH-Gruppe (in den Strukturformeln rechts unten) hat nur schwach saure Eigenschaften (pKs = 11,8), da hier das Anion weniger mesomere Grenzstrukturen zur Stabilisierung ausbilden kann.
Antioxidative Wirkung
Die wichtigste Funktion der Ascorbinsäure im menschlichen Organismus beruht auf ihrer Eigenschaft als
Reduktionsmittel. Sie ist also in der Lage Elektronen auf andere Moleküle zu übertragen.
Man kann zwei grundsätzliche Aufgaben unterscheiden:
Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)
Ascorbinsäure dient im tierischen Organismus als Radikalfänger, da es in der Lage ist eben solche auf andere Moleküle zu übertragen. Die Grafik zeigt nicht den tatsächlichen Reaktionsmechanismus, sondern schematisch die Fähigkeit der Ascorbinsäure, unter Reaktion zur Dehydroascorbinsäure zwei Radikale freisetzen zu können:
Bei der Verstoffwechslung des Sauerstoffs in der Zelle kann es zur Bildung des
Superoxidradikals O2·− kommen, wenn der molekulare Sauerstoff O2 bei der Endreaktion der Atmungskette statt vier nur ein Elektron erhalten hat. Das Superoxidradikal ist aufgrund dieses Elektronenmangels extrem reaktiv und in der Lage molekulare Zellstrukuren zu schädigen. Die Reaktion mit Ascorbinsäure überführt dieses in
Wasserstoffperoxid[18]:
AscH2 + H+ + O2·− → H2O2 + AscH·
Das Wasserstoffperoxid wird von dem Enzym
Katalase abgebaut
[18].
Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen
Wie bereits erwähnt, ist die Ascorbinsäure in der Lage ein stabiles Enolatanion zu bilden. Dieses ist in der Lage formal ein
Hydridanion auf eine andere Spezies zu übertragen
[19][20].
Schematische Darstellung der Reaktion der Ascorbinsäure zur Dehydroascorbinsäure unter formaler Freisetzung eines Hydridanions:
Von Bedeutung ist diese Eigenschaft beispielsweise bei der Synthese von
Collagen im menschlichen Stoffwechsel. Zur Darstellung dieses Strukturproteins muss die Aminosäure
Prolin zu ihrer oxidierten Form,
Hydroxyprolin, umgewandelt werden. Ascorbinsäure dient dazu, das in dieser Reaktion genutzte Oxidationsmittel Fe(II), zu regenerieren. Besteht ein Mangel an Vitamin C, kann die Bildung des Hydroxyprolins bei der Collagensynthese nur begrenzt erfolgen, so dass die typischen Symptome der Skorbut wie Zahnfleischbluten, Zahnausfall und Hautschäden auftreten.
Dehydroascorbinsäure
L-Dehydroascorbinsäure (links), das Monohydrat (mitte) und das Dihydrat (rechts) (nach
[21]).
L-Dehydroascorbinsäure (englisch dehydro ascorbic acid, DHA) entsteht durch Oxidation von Ascorbinsäure. Im menschlichen Metabolismus kann sie zu L-Ascorbinsäure reduziert werden und damit zur Vitamin-C-Versorgung beitragen. Dehydroascorbinsäure liegt als Monohydrat (mono-DHA·H2O) oder als wasserfreies bis-DHA vor. Jedoch werden auch Semi-Dehydroascorbinsäure sowie oxidierte Formen veresterter Ascorbinsäuren zur Gruppe der Dehydroascorbinsäure gezählt.
Generell wird Vitamin C in Form von DHA durch Glucosetransporter, hauptsächlich
GLUT1, in die Mitochondrien der Zellen transportiert, da nur sehr wenige Zellen über spezifische Vitamin C-Transporter verfügen
[22]. Insbesondere das Gehirn ist auf eine Versorgung von Ascorbinsäure angewiesen, das Vitamin kann jedoch nicht die Blut-Hirnschranke passieren
[23]. Dieses Problem wird dadurch umgangen, dass Dehydroascorbinsäure auch durch Glucosetransporter, z. B. GLUT1, durch die Schranke transportiert und in den Gehirnzellen zu Ascorbinsäure reduziert wird.
DHA ist instabiler als L-Ascorbinsäure. Je nach Reaktionsbedinungen (pH-Wert, An- bzw. Abwesenheit von Oxdiationsmitteln wie
Glutathion) kann es entweder wieder zurück in Ascorbinsäure umgewandelt werden, oder zu
Diketogulonsäure (DKG) irreversibel hydrolysieren
[24].
Stereochemie
Isomere Formen
Ascorbinsäure existiert in vier verschiedenen
stereoisomeren Formen, die
optische Aktivität aufweisen, da das 4. und 5. C-Atom jeweils Asymmetriezentren sind:
L-Ascorbinsäure
D-Ascorbinsäure
L-Isoascorbinsäure
D-Isoascorbinsäure
Die Moleküle L- und D-Ascorbinsäure verhalten sich wie Bild und Spiegelbild zueinander, sie sind
Enantiomere, ebenso die L- und die D-Isoascorbinsäure.
L-Ascorbinsäure und D-Isoascorbinsäure sowie D-Ascorbinsäure und L-Isoascorbinsäure sind
Epimere, sie unterscheiden sich jeweils in der Konfiguration nur eines C-Atoms. Trotz dieser geringen Unterschiede sind die Stereoisomere der L-Ascorbinsäure im Körper fast alle inaktiv, da die am
Stoffwechsel beteiligten
Enzyme spezifisch L-Ascorbinsäure erkennen. Lediglich die D-Isoascorbinsäure weist eine geringe Wirkung auf.
Nachweis
Der quantitative Nachweis von Ascorbinsäure lässt sich unter anderem durch Titration mit
Tillmans' Reagenz (2,6-
Dichlorphenolindophenol, abgekürzt DCPIP) durchführen, bei der das Reagenz durch die Ascorbinsäure zu einer Leukoverbindung reduziert wird. Dabei ist ein Farbumschlag von tiefblau zu farblos zu sehen.
Quellen
↑
a b http://www.sciencelab.com/xMSDS-Ascorbic_acid-9922972↑ Weber, P.: Vitamin C. ;
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↑
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Literatur
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Weblinks
Wiktionary: Ascorbinsäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Vitamin C gegen KrebszellenDas Ende der Vitamin-C-Legende – Analyse von mehr als 50 Studien zeigt: Vitamin C schützt nicht vor ErkältungenVitaminversorgung in Deutschland (DGE Angaben)Gesunde Waffe gegen Krebs: Vitamin C
Studie: Hohe Konzentrationen von Ascorbinsäure töten Krebszellen im Labor ab
Direkt in die Venen gespritztes
Vitamin C könnte zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Laborstudie, bei der Vitamin C zur Entstehung von
Wasserstoffperoxid führte, das die Krebszellen gezielt abtötet. Doch auch im Kampf gegen Infektionskrankheiten könnte Vitamin C eine wichtige Rolle spielen.
Bereits vor etwa dreißig Jahren haben erste Untersuchungen eine positive Auswirkung großer Mengen Vitamin C auf die Behandlung von Krebs vermuten lassen. Nachfolgende Studien konnten jedoch diesen Zusammenhang nicht beweisen. Qi Chen und seine Kollegen mutmaßten, dass die Art, wie die auch Ascorbinsäure genannte Substanz den Patienten verabreicht wurde, für die unterschiedlichen Resultate verantwortlich war: Während in der ersten Studie das Vitamin C direkt in die Venen gespritzt worden war und deshalb in hoher Konzentration vorlag, wurde es in den darauf folgenden Untersuchungen oral verabreicht. Die Wissenschaftler um Chen wiederholten diesen Versuch nun mit zehn Krebszelllinien und vier Kulturen gesunder Körperzellen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Vitamin C tötete gezielt die Krebszellen ab, während die gesunden Zelllinien nicht geschädigt wurden. Damit die Krebszellen abstarben, musste jedoch das Vitamin C in so hohen Konzentrationen verabreicht werden, wie sie beim Menschen nur durch eine Infusion direkt in die Venen erreicht werden können. Die Ascorbinsäure führte zur Bildung von Wasserstoffperoxid, das den Tod der Krebszellen verursachte, stellten die Forscher weiter fest. Wasserstoffperoxid entstand dabei jedoch nur außerhalb der Zellen und nicht im Blut.Das Blut sei deshalb ein ideales Transportmittel, mit dem die intravenös verabreichte Ascorbinsäure zu den verschiedenen Geweben befördert werden könne, erklären die Wissenschaftler. Da selbst hohe Konzentrationen von Vitamin C gezielt nur Krebszellen tötete und gesunde Körperzellen nicht beschädigt wurden, könnte es erfolgreich in der Krebstherapie eingesetzt werden. Zudem könnte die Ascorbinsäure auch für die Behandlung von Infektionskrankheiten verwendet werden, denn Wasserstoffperoxid spielt im Immunsystem der Säugetiere eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien und Viren. Nun wollen die Forscher mit ersten Versuchen an Krebspatienten beginnen. Qi Chen (
Nationales Gesundheitsinstitut (NIH), Bethesda) et al.:
PNAS, Bd. 102, S. 13604
Vitamin-C-Infusion
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Navigation,
SucheEine Vitamin-C-Infusion wird als Behandlungsverfahren durchgeführt, um eine Vielzahl von Erkrankungen zu behandeln. Das Spektrum umfasst beispielsweise
rheumatische Erkrankungen, Krebserkrankungen, Durchblutungsstörungen, Allergien, Neurodermitis und "Infektanfälligkeit". In einer Dosierung von 5 bis 15 g
Ascorbinsäure (meist 7,5 g) wird damit ein Vielfaches des
Tagesbedarfes zugeführt.
Inhaltsverzeichnis
1 Kontraindikationen2 Durchführung3 Sicherheit und Nebenwirkungen4 Kritik5 Quellen6 WeblinksKontraindikationen
Bei Eisenspeicherkrankheiten z. B.
Hämochromatose, Oxalat
nierensteine und bestimmten
Autoimmunerkrankungen (gilt nicht für die rheumatoide Arthritis) sollte keine Anwendung hoher Vitamin-C-Dosierungen erfolgen. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit ist von einer "Hochdosistherapie" abzusehen.
Durchführung Da in der Hochdosistherapie verwendete kommerzielle Präparate eine sehr hohe
Osmolarität besitzen (z. B. Vitamin C Injektopas® 1600 mosmol/l) muss eine ausreichende Verdünnung mit 250 bis 500 ml Trägerlösung wie
isotonische Kochsalzlösung oder
Ringerlösung erfolgen, um die Infusion über einen peripher venösen Zugang (über eine
Venenverweilkanüle) über die Dauer von ca. 30 Minuten durchführen zu können. Glucosehaltige Infusionslösungen werden als nicht passend erachtet, da Glucose und Vitamin C die gleichen Transporter in die Zellen benutzen.
Sicherheit und NebenwirkungenBisher sind keine ernsthaften Zwischenfälle durch Vitamin-C-Infusionen bekannt gegeben worden,
prospektive Studien oder gar Langzeitstudien fehlen aber. Der
Metabolismus von Vitamin C zu
Oxalsäure führt bei Zuführung größerer Mengen (über dem UL Wert von 2 g/Tag) bei 40 % aller Patienten zum Risiko einer Nierensteinbildung.
[1] [2]Kritik Hohe Dosen von Vitamin C wirken prooxidativ. Es gab einige Studien, in denen hohe Dosen Vitamin C zu einer Schädigung der
DNA führten (siehe
Ascorbinsäure), allerdings auch widerlegende Studien (s. u.: Mullhofer, A.). Schon in den 1990er-Jahren konnten drei große Studien überzeugend belegen, dass sich mit Vitamin-C-Gabe (und A-, und E-Gabe) keine Krebs
prävention erzielen lässt. Die
pharmainformation stellte deswegen 1995
[3] auch fest, dass - eine ausgewogene Ernährung vorausgesetzt - eine zusätzliche Vitamingabe "zur Krebsprävention offensichtlich nicht sinnvoll ist". Dem gab es seither nichts hinzuzufügen.
Die
Ärztezeitung berichtet im August 2006 über eine Studie, die Hinweise darauf gibt, dass eine Infusionstherapie mit hochdosiertem Vitamin C bei Frauen mit Brustkrebs das tumorfreie Intervall verlängern kann. Diese Hinweise müssen allerdings prospektiv kontrolliert werden.
Quellen
↑ Massey LK, Ascorbate increases human oxaluria and kidney stone risk, J Nutr. 2005 Jul;135(7):1673-7
↑ Wong K, Thomson C, Bailey RR, et al. Acute oxalate nephropathy after a massive intravenous dose of vitamin C. Aust N Z J Med 1994;24:410-1
↑ http://www.uibk.ac.at/c/c5/c515/info/info10-1.html#VitaminWeblinks
Ärzte Zeitung: Frauen mit Brustkrebs profitieren von Vitamin-C-InfusionenVitamin C
Inhaltsübersicht:Aufgaben von Vitamin CFreie RadikaleVitamin C Bedarf
Aufgaben von Vitamin CMangel hat weitreichende Folgen
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist eines der wichtigsten Vitamine zur Unterstützung des Immunsystems. Es ist an so vielen Vorgängen im menschlichen Körper beteiligt, dass ein Mangel weitreichende Folgen haben kann.
Vitamin C unterstützt aktiv die Arbeit der Abwehrzellen
Bücherliste Vitamin CEs schützt vor Krankheiten, weil es aktiv an der
Abwehr von
Viren und Bakterien beteiligt ist, indem es sich hauptsächlich in den Leukozyten anreichert und aktivierte
T-Zellen unterstützt. Es hilft,
Arteriosklerose vorzubeugen, weil es die Innenwände der Arterien glättet, so dass sich kein
Cholesterin anheften kann.
Vitamin C ist ein wichtiger Schutz für die
Hirnanhangsdrüse und unterstützt deren Hormonausschüttung. Damit ist Vitamin C auch an den Regelkreisen der Sexualhormone, der Stresshormone, des Wachstums und der Schilddrüsentätigkeit beteiligt. Über Hormone, ihre Wirkungsweise und ihre Regelkreise können Sie
hier etwas erfahren.
Stress ist ein
Vitamin C Killer
So ist nicht verwunderlich, dass z. B. bei
Stress ein enormer Bedarf an Vitamin C entsteht. Das kann schnell und situationsbedingt zu einem Mangel an Vitamin C und daraufhin zu einer stark verminderten Abwehrfähigkeit des Immunsystems führen. So ist
Stress der schlimmste Feind des Immunsystems.
Aufgaben von Vitamin C
Die Aufgaben von Vitamin C im Überblick:
ImmunfunktionStressbewältigung
SchlafGesunde Nerven
Konzentrationsfähigkeit
SehstärkeKalziumstoffwechselBlutgefäßwändeBindegewebe, Kollagen
ZahnfleischFettverwertungHaut und HaarPositive Stimmungslage
Freie Radikale
Freie Radikale zerstören gesunde Körperzellen
Eine zentrale Funktion spielt Vitamin C auch als "Fänger" der freien Radikalen. Freie Radikale sind aggressive und sehr reaktionsfreudige Moleküle, die in unserem Körper ständig Zellen und Gewebe angreifen. Sie entstehen bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen, beim Röntgen und durch UV-Strahlen. Ihre Bildung wird unterstützt durch Nitrate, Pestizide und
Umweltbelastungen.
Vitamin C hilft Krebs zu verhindern
Freie Radikale reißen Bausteine von Körperzellen an sich. Besonders "wild" sind sie hinter einem Sauerstoff-Atom her. So schädigen sie eine Zelle und oft auch deren Bausubstanz, wenn der Zellkern betroffen ist. Eine so geschädigte Zelle stirbt ab und kann sogar zur Krebszelle werden. Diese Zelltrümmer und die entarteten Zellen müssen vom
Immunsystem beseitigt werden.
Vitamin C hat Unterstützung
Die
Vitamine C, E und Betakarotin und das Spurenelement Selen helfen, freie Radikale unschädlich zu machen. Sie heißen deshalb auch
Antioxidantien.
Vitamin C Bedarf
Kontroverse Diskussion
Der tägliche Bedarf von Vitamin C wird kontrovers diskutiert. Ein gesunder Mensch, der sich keinerlei Risiken aussetzt, nicht durch
Stress,
Umweltgifte, schlechte
Ernährung und viel Süßes,
Rauchen u.ä. geschädigt ist, muss kaum mit einem Mangel an Vitamin C befürchten. Voraussetzung aber ist eine ausgewogene Ernährung die reich an frischem Obst und Gemüse ist.
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Als Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für den täglichen Bedarf an Vitamin C gilt ab März 2000 für Erwachsene ein Bedarf von 100 Milligramm, Raucher 150 mg. Während der
Schwangerschaft wird ein leicht erhöhter Bedarf von 110 Milligramm veranschlagt.
Erhöhter Verbrauch von
Vitamin C bei in vielen Situationen
Der Bedarf an Vitamin C kann durch verschiedene Situationen erhöht sein. Dazu gehören:
Medikamente (
Antibiotika, Acetylsalicylsäure,
Anti-Baby-Pille)
InfektionskrankheitenKrebserkrankungenschwere Verletzungen
Operationen
Diabetes MellitusMagen-DarmerkrankungenStressstarke körperliche BelastungenRauchenzu viel
AlkoholVitamin C kann vorübergehend höher dosiert werdenDeshalb ist ein wesentlich höherer täglicher Bedarf bei vielen Menschen zu erwarten. Insbesondere bei speziellen Belastungen kann die Vitamin C Zufuhr erhöht werden. Überschüsse an Vitamin C werden in der Regel problemlos ausgeschieden. Deshalb ist eine erhöhte Zufuhr meistens unproblematisch und in vielen Fällen sinnvoll. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass Sie nicht den gesamten Tagesbedarf auf einmal zu sich nehmen, weil dann der momentane Überschuss auch ausgeschieden wird. Besser die Zufuhr auf zwei bis drei mal am Tag verteilen. Eine dauerhafte und sehr starke Überdosierung ist allerdings auch bei Vitamin C nicht zu empfehlen.
US-Biochemiker empfehlen zur Zeit einen tägliche Menge von:
200 bis 250 Milligramm pro Tag für Säuglinge,
bis 375 Milligramm für Kinder und
bis 400 Milligramm für Erwachsene.
Die Vitamin-C-Hochdosis-Therapie
Die Vitamin-C-Therapie ist untrennbar mit dem Namen des zweifachen Nobelpreisträgers Prof.
Dr. Linus Pauling (1901-1994) verbunden. Ihm ist es zu verdanken, dass Vitamin C seit den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder viel Aufmerksamkeit erregte. Ausgehend von der Tatsache, dass wir Menschen die Fähigkeit zur Vitamin-C-Produktion verloren haben, vertrat er die Auffassung, dass wir deshalb täglich ebenso viel Vitamin C zu uns nehmen sollten, wie andere Säugetiere selbst produzieren – also Mengen im Gramm-Bereich.
Pauling glaubte, dass Vitamin C vielen schweren Krankheiten vorbeugen, ja diese sogar heilen könne.
Obwohl seine Theorien von Anfang an von vielen Zweiflern abgelehnt wurden und immer noch werden, gewann man in den letzten 20 Jahren viele neue Erkenntnisse über die therapeutische Anwendung von Vitamin C.Seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wird intensiv auf dem Gebiet der Vitamin-C-Therapie geforscht. Allein in der bedeutendsten medizinischen Datenbank, der Medline, erschienen seit 1990 rund 8000 Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Vitamin C beschäftigen.Diese Arbeiten führten zur Entwicklung der
Vitamin-C-Hochdosis-Therapie, mit der zunehmend mehr Ärzte und Heilpraktiker auch in Deutschland hervorragende Erfahrungen gesammelt haben.
Die Grundlage der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie bildet die Erkenntnis, dass bei zahlreichen Erkrankungen der Vitamin-C-Bedarf weit höher ist, als dem Organismus über den Magen-Darmtrakt zugeführt werden kann. Zudem ist krankheitsbedingt häufig die Aufnahme durch die Darmschleimhäute weiter reduziert. Manchmal können therapeutisch wirksame Vitamin-C-Spiegel nur erreicht werden, indem Vitamin C direkt über die Blutbahn, also als Injektion oder Infusion, dem Körper zugeführt wird.
Arztpraxis Conzelmann
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Wolfgang Conzelmann
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