Samstag, 20. September 2008

Vitamin C und seine Wirkungen!



Vitamin C (L-Ascorbinsäure) gehört zu der Gruppe der wasserlöslichen Vitamine, das sowohl innerhalb als auch außerhalb der Zellen wirksam ist.

L-Ascorbinsäure ist ein starkes Reduktionsmittel, das unter Abgabe von Wasserstoff zu Dehydroascorbinsäure (DHA) oxidiert wird. Dieser enzymatische Vorgang verläuft über die intermediär entstehende radikale Semidehydroascorbinsäure. Schließlich stellt L-Ascorbinsäure zusammen mit Dehydro- und Semidehydroascorbinsäure ein reversibles Redoxsystem dar, woraus sich die antioxidative Wirkung des Vitamin C ergibt [3, 10, 12].
Aufgrund seines Redoxpotenzials ist das wasserlösliche Antioxidans an zahlreichen enzymatischen Reaktionen beteiligt, darunter an der Kollagen- und Katecholaminsynthese sowie Hydroxylierung von Steroiden [1].

Ascorbinsäure kann im Säugetierstoffwechsel aus Glukose über den Glucuronatweg, das heißt über die Zwischenstufen D-Glucuronsäure, L-Gulonsäure und L-Gulonolacton hergestellt werden [2, 13, 16]. Die Biosynthese von Ascorbinsäure erfolgt weiterhin durch Oxidation von L-Gulonolacton durch das Enzym L-Gulonolacton-Oxidase.
Da das Gen, das die L-Gulonolacton-Oxidase kodiert, im Laufe der Entwicklung unter anderem bei Primaten mutiert ist, können sie Ascorbinsäure nicht selbst synthetisieren [13, 14]. Sowohl Menschen, Menschenaffen als auch Meerschweinchen sind auf eine exogene Vitamin C-Zufuhr durch die Nahrung angewiesen [13, 14].
Stimmt nicht ganz: Eskimos können sehr wohl Vitamin selber synthetisieren.

Antioxidationsschutz
Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans im wässrigen Milieu unseres Körpers. Als „free radical scavenger“ – Radikalfänger – fängt es insbesondere toxische Sauerstoffradikale, wie Superoxid, Wasserstoffperoxid, Singulett-Sauerstoff sowie Hydroxyl- und Peroxylradikale, ab. So wird deren Eindringen in das Lipidsystem und damit die Lipidperoxidation verhindert [5, 12].
Die antioxidativen Eigenschaften des Vitamin C spielen sowohl in der zellulären als auch humoralen Immunabwehr eine wesentliche Rolle [1]. Darüber hinaus schützt Ascorbinsäure die DNA vor Schäden durch reaktive Sauerstoffmoleküle [18].
Die antioxidativen Funktionen der L-Ascorbinsäure stehen in enger biochemischer Wechselwirkung mit denen der Vitamine A und E, sowie der Carotinoide [4].
Im Vordergrund steht die Fähigkeit von Vitamin C, Tocopherol-Radikale regenerieren zu können [2, 12, 16]. Das im wässrigen Medium des Zytosols vorhandene Vitamin C wandelt unter Bildung von Dehydroascorbinsäure oder durch Glutathion Vitamin E-Radikale, die zuvor aus der Lipidphase in die wässrige Phase „gekippt“ sind, in Vitamin E um [2, 16]. Im Anschluss „kippt“ Vitamin E in die lipophile Phase zurück, um wieder als Antioxidans wirksam zu sein [16].
Auf diese Weise übt L-Ascorbinsäure einen „Tocopherol-sparenden Effekt“ aus und unterstützt Vitamin E in seiner antioxidativen Wirkung [5, 9, 16].

Hydroxylierungsreaktionen
Bei Hydroxylierungsreaktionen wirkt Vitamin C in Form der Dehydroascorbinsäure als Elektronenakzeptor. In Form der L-Ascorbinsäure gibt es hingegen Elektronen ab beziehungsweise ist am Elektronentransfer beteiligt [12].
Hydroxylierungsreaktionen – Kollagenbiosynthese
Die Verwendung als Cofaktor bei der Kollagenbiosynthese stellt eine der wichtigsten biochemischen Funktionen der Ascorbinsäure dar. Im kollagenen Binde- und Stützgewebe kommt es unter Mitwirkung von Vitamin C zur Hydroxylierung von Prolin zu Hydroxyprolin und von Lysin zu Hydroxylysin. Diese Eiweißbestandteile des Kollagens tragen sowohl zur dessen Stabilisierung durch Ausbildung einer Tripelhelix als auch zur Ausbildung von Quervernetzungen bei [2, 3, 12]. Ascorbinsäure ist demzufolge für die Wundheilung, Narbenbildung und das Wachstum (Neubildung von Knochen, Knorpel und Dentin) unerlässlich [12].
Unabhängig von der Hydroxylierungsreaktion fördert L-Ascorbinsäure die Genexpression der Kollagenbildung in den Fibroblasten [2, 3, 12, 16]. Vermutlich ist für diesen Mechanismus die Beteiligung reaktiver Aldehyde von Bedeutung, die durch die ascorbinsäureabhängige Reduktion von Fe3+ (Nicht-Hämeisen) zu Fe2+ (Hämeisen) entstehen. Sie stimulieren die Transkription von Kollagen in den Fibroblasten [2].
Weiterhin unterstützt Ascorbinsäure die Entwicklung und Reifung des Knorpels. Anhand von Untersuchungen konnte unter Einfluss von Ascorbinsäure ein Anstieg der alkalischen Phosphatase sowie eine Regulation des heranreifenden Chondrozyten festgestellt werden [2].
Hydroxylierungsreaktionen – Steroidbiosynthese
L-Ascorbinsäure wird bei Hydroxylierungsreaktionen von Steroiden und für die Bildung der Cholesterol-7-hydroxylase – ein überaus notwendiges Enzym beim Abbau von Cholesterol zu Gallensäuren – benötigt [2, 3, 16].
Die Synthese der Glucocorticoide in der Nebenniere ist ebenfalls ascorbinsäureabhängig. Das Glucocorticoid Cortisol gehört zu den Stresshormonen der Nebennierenrinde und wird bei körperlichen und seelischen Stresssituationen vermehrt ausgeschüttet. Cortisol reguliert den Salz- und Wasserhaushalt, greift steuernd in den Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel ein und steigert die Fettverbrennung. Schließlich trägt das Steroidhormon aufgrund der Bereitstellung von Glukose und des Fettabbaus zur Energiegewinnung bei [11]. Da Cortisol zudem einen entzündungshemmenden und immunsuppressiven Effekt aufweist, ist es zur Bewältigung von Stress unerlässlich [11].
Ein Mangel an Ascorbinsäure hat eine reduzierte Glucocorticoidsynthese zur Folge. Niedrige Cortisolspiegel führen letztlich zu einer verminderten Stressantwort [2, 3, 16].

Hydroxylierungsreaktionen – Folsäuresynthese
L-Ascorbinsäure ist bei der Überführung von Folsäure in die aktive Form – Tetrahydrofolsäure – beteiligt und schützt das B-Vitamin vor Oxidation [3, 16].
Hydroxylierungsreaktionen – Aminosäuresynthese
Des Weiteren ist Vitamin C für den Stoffwechsel verschiedener Aminosäuren, wie Tryptophan, Serotonin und Tyrosin, erforderlich. Die Hydroxylierungsreaktion von Tryptophan zu 5-Hydroxytryptophan – Vorstufe des Serotonins – benötigt Dehydroascorbinsäure [3, 12, 16].
Hydroxylierungsreaktionen – Katecholaminbiosynthese

Ascorbinsäure fungiert als Cofaktor der Dopamin-Beta-Hydroxylase und ist somit ein wesentlicher Bestandteil bei der Hydroxylierung von Dopamin zu Noradrenalin [16, 17]. Während dieser Reaktion wird L-Ascorbinsäure unter Abgabe von Wasserstoff zu Dehydroascorbinsäure (DHA) oxidiert. Die dabei intermediär entstehende Semidehydroascorbinsäure wird unter Einfluss des spezifischen Proteins Cytochrom b 561 wieder zu Ascorbinsäure umgewandelt, welche dann für weitere Hydroxylierungsreaktionen zur Verfügung steht [2].
Ascorbinsäure ist neben der Noradrenalinsynthese auch für die Biosynthese von Adrenalin zuständig [16].

Carnitin – Biosynthese
L-Carnitin wird aus den beiden Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet. Bei diesem chemischen Prozess darf L-Ascorbinsäure nicht fehlen [15]. Auch die B-Vitamine Niacin und Pyridoxin sind für die Biosynthese von Carnitin unabdingbar [16].
Carnitin wird für die Einschleusung langkettiger Fettsäuren in die Mitochondrien und damit zur Energiegewinnung benötigt. Bei geringen Ascorbinsäurespeichern mangelt es in der Muskulatur an Carnitin, wodurch es zu Störungen in der Fettsäureoxidation und schließlich zu Schwäche und Müdigkeit kommen kann [2, 15].

Einfluss auf neuroendokrine Hormone
Die Petidylglycin-alpha-amidierende Monooxygenase (PAM) ist ein Enzym, das sich in löslicher Form vor allem in der Hypophyse und membranständig im Vorhof des Herzens befindet. Mit Hilfe von L-Ascorbinsäure, Kupfer und molekularem Sauerstoff katalysiert PAM die alpha-Amidierung.
Bei Ascorbinsäuremangel wird die PAM-Aktivität herabgesetzt. In der Folge kann die alpha-Amidierung nicht effektiv ablaufen. Sie ist für die Entfaltung der biologischen Aktivität folgender Peptid- beziehungsweise neuroendokriner Hormone essentiell:
Bombesin* [1, 3, 6, 16]
Calcitonin [1]
Cholecystokinin [1]
CRH – corticotropin-releasing-hormone [1, 3, 6, 16]
Gastrin [1, 3, 6, 16]
GRF – gonadotropin-releasing-factor [1]
TRH – thyreotropin-releasing-hormone [1, 3, 6, 16]
Melanotropin [1]
Ocytocin [1]
Vasopressin [1]
Eine besondere Stellung nimmt Ascorbinsäure im Thyrosinmetabolismus ein. Dort bewahrt es das Enzym p-Hydroxyphenylbrenztraubensäure-Hydroxylase vor der Hemmung durch sein Substrat [2, 3, 16]. Bei Frühgeborenen mit einer Tyrosinämie reichen bereits kleine Dosen Ascorbinsäure aus, um den Serumtyrosinspiegel zu erhöhen beziehungsweise zu normalisieren [2, 3].
Eisenstoffwechsel
Phytate (in Getreide, Mais, Reis sowie Vollkorn- und Sojaprodukten), Tannine (in Kaffee und Tee) und Polyphenole (in schwarzem Tee) bilden mit Eisen einen nicht resorbierbaren Komplex und hemmen infolge dessen die Eisenaufnahme. Indem Ascorbinsäure deren Wirkung abschwächt, wird die enterale Eisenresorption erhöht [3, 8, 16].
Vor allem lässt sich die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Nicht-Hämeisen durch das gleichzeitige Angebot von Ascorbinsäure erheblich steigern [2, 4, 12]. Durch die Reduktion von Fe3+ zu Fe2+ verbessert Ascorbinsäure die Absorption von Nicht-Hämeisen um den Faktor 3-4 und stimuliert deren Einbau in das Eisenspeicherprotein Ferritin [2, 4, 12, 16]. Zudem erhöht das wasserlösliche Vitamin die Stabilität des Ferritin-Eisenkerns [2].

Entgiftungsreaktionen
Durch die in den Lebermikrosomen lokalisierten mischfunktionellen Oxidasen und den dabei benötigten zahlreichen Hydroxylierungsreaktionen werden unter Beteiligung von Ascorbinsäure als Cofaktor toxische Metaboliten, Xenobiotika – beispielsweise Herbizide, Umweltgifte – und Medikamente entgiftet [1, 3, 7, 16]. Dieser Entgiftungsmechanismus lässt sich in der wesentlichen Funktion von L-Ascorbinsäure als Radikalfänger erklären. L-Ascorbinsäure stimuliert die Synthese der Cytochrom P-450 abhängigen Enzyme [7], die toxische Substanzen entgiften, und bietet Schutz vor der Inaktivierung durch Sauerstoffradikale [1, 3, 16].
Weiterhin mindert Ascorbinsäure die Toxizität von Selen, Blei, Vanadium sowie Cadmium [12].
Bei einem physiologischen pH-Wert des Magensaftes können aus Nahrungsnitrit und zahlreichen ubiquitär vorkommenden Aminen Nitrosamine entstehen, die die Leber schädigen und die Bildung maligner Tumore begünstigen können [1, 3, 16]. L-Ascorbinsäure ist in der Lage, die Bildung dieser hepatoxischen und kanzerogenen Nitrosamine zu hemmen [1, 3, 12, 16].

Glykolisierung von Proteinen
Die Glykolisierung von Proteinen ist die Folge der Reaktion von Eiweißen und Kohlenhydraten beziehungsweise Zuckermolekülen, bei der es zum Verkleben beider Strukturen kommt. Diese Verklebungen machen die Proteinstrukturen unbrauchbar.
Von wesentlicher Bedeutung ist die Glykolisierung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Verzuckertes Hämoglobin – HbA1 – dient als Marker für das Ausmaß der Glykolisierung im Körper. Es ist in dieser Form für den Sauerstofftransport im Blut und in die Zelle unbrauchbar.
L-Ascorbinsäure kann über eine kompetitive Hemmung der Aminogruppe des Proteins die Glykolisierung der Proteine vermindern [3, 12, 16]. So sanken bei Diabetikern während einer dreimonatigen Supplementation mit 1 Gramm L-Ascorbinsäure pro Tag das chromatographisch bestimmte HbA1 um 16% und die Fructosamine um 33% [3, 16].
Demzufolge kann die Supplementation von L-Ascorbinsäure behilflich sein, das Risiko der Entwicklung diabetischer Spätschäden zu reduzieren [3, 16].
* Bombesin gehört zu den neuroendokrinen Hormonen bzw. Releasing-Hormonen. Als Oligopeptid – aus 3-14 Aminosäuren bestehend – wird es vom Hypothalamus zur Hypophyse durch das Portalgefäßsystem transportiert. Bombesin wird im Hypothalamus gebildet (hypophyseotropes Hormon) und ist insbesondere in den APUD-Zellen des Nervensystems (Zellen des APUD-Systems mit der gemeinsamen Fähigkeit, Amine beziehungsweise deren Vorstufen aufzunehmen und zu decarboxylieren, das heißt Polypeptidhormone zu bilden) sowie der Duodenalmukosa (Schleimhaut des Zwölffingerdarms) nachweisbar. Neurohormone stimulieren im Hypophysenvorderlappen die Bildung und Ausschüttung glandotroper Hormone. Zudem regt Bombesin die Magensäure-, Gastrin- und Cholezystokinin-Sekretion an.
Literatur
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Biesalski, H. K.; Köhrle, J.; Schümann, K.Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. 14-18, 57-65, 274Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002
Biesalski, H. K., Fürst, P., Kasper, H., Kluthe, R., Pölert, W., Puchstein, Ch., Stähelin, H., B.Ernährungsmedizin. 143-147Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999
BPI (2000)Fachinformationen des Bundesverbandes der Pharmazeutischen IndustrieStand Mai 2000
Dietl, H.; Ohlenschläger, G.Handbuch der Orthomolekularen Medizin. 81-82Karl F. Haug Fachbuchverlag; September 2004
Eipper B.A., Mains R.E.The role of ascorbate in the biosynthesis of neuroendocrine peptides.Am J Clin Nutr. 1991: 54; 1153S-6S
Ginter E., Zloch Z.Influence of vitamin C status on the metabolic rate of a single dose of ethanol-1-(14)C in guinea pigs.Physiol Res. 1999: 48; 369-73
Hallberg L.Effect of vitamin C on the biovailability of iron from food. In: Counsell J.N., Hornig D.H., eds. Vitamin C (Ascorbic Acid).London: Applied Science Publishers; 1981: 49-61
Hanck A., Weber P.Vitamin C. In: Biesalski H.K., Schrezenmeir J., Weber P., Weiss K., eds. Vitamine: Physiologie, Pathophysiologie, Therapie.Stuttgart: Thieme; 1997
Jakubke H.D., Jeschkeit H. (1975)Brockhaus Biochemie.Brockhaus-Verlag, Leipzig
Koolman, Jan, Röhm, Klaus-HeinrichTaschenatlas der Biochemie. 354-355Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1998
Leitzmann, C., Müller, C., Michel, P., Brehme, U., Hahn, A., Laube, H.Ernährung in Prävention und Therapie. 53, 932005 Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
McDonald L., Thumser A.E., Sharp P. (2000)Decreased expression of the vitamin C transport SVCT 1 by ascorbic acid in a human intestinal epithelial cell line.Br. J. Nutr. 87: 97-100
Nishikimi M., Yagi K.Molecular basis for the deficiency in humans of gulonolactone oxidase, a key enzyme for ascorbic acid synthesis.Am J Clin Nutr. 1991: 54 S; 1203S-8S
Otsuka M., Matzusawa M., Ha T.Y., Arakawa N.Contribution of a high dose of L-ascorbic acid to carnitine synthesis in guinea pigs fed high-fat diets.J Nutr Sci Vitaminol. 1999: 45; 162-71
Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, NathalieLeitfaden Mikronährstoffe. 124-132, 142-146Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
Suzuki E., Kurata T., Shibata M., Mori M., Arakawa N.Activities of D- and L-xyloascorbic acid and D- and L-araboascorbic acid as cofactor for dopamine beta-hydroxylase reaction. J Nutr Sci Vitaminol. 1997: 43; 491-6
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Dienstag, 5. August 2008

Vitamin-C-Spritze bremst das Tumorwachstum


Inzwischen bringt es auch die Laienpresse:

Vitamin-C-Spritze bremst das Tumorwachstum

Erschienen am 05. August 2008

Vitamin C aus der Spritze kann den Krebs nicht heilen, aber es könnte die Krankheit aufhalten

Hoch dosiertes Vitamin C bremst das Wachstum von Krebstumoren - zumindest bei Labormäusen. Allerdings darf das Vitamin dazu nicht geschluckt werden, sondern muss direkt in den Bauchraum oder ins Blut gespritzt werden, berichten US-Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Sie halten eine Anwendung auch beim Menschen für aussichtsreich, vor allem bei der Therapie aggressiver Tumore mit schlechter Prognose.

Vitamin C gehört zu den sogenannten Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt. Diese Stoffe binden im Körper aggressive Sauerstoffmoleküle, die zur Entstehung von Krebs beitragen können. Diese Tatsache hat zu der Annahme geführt, dass eine ausreichende Versorgung mit Ascorbinsäure - so lautet die chemische Bezeichnung des Vitamins - vor der Krebsentstehung schützen kann. Wie die Forscher um Mark Levin von den National Institutes of Health im US-Staat Maryland nun zeigten, könnte das Vitamin darüber hinaus auch bei der Behandlung von Krebs hilfreich sein.

Krebs wächst nur noch halb so schnell
Die Wissenschaftler hatten krebskranken Mäusen das Vitamin in hoher Konzentration direkt in den Bauchraum gespritzt. Aggressive Tumore der Bauchspeicheldrüse, der Eierstöcke und des Gehirns bremsten daraufhin ihr Wachstum deutlich um 41 bis 53 Prozent. Gesunde Zellen hingegen wurden durch die Behandlung nicht geschädigt.

Verdauung macht Wirkung zunichte
Die Wirkung beruht darauf, dass das Vitamin in hoher Konzentration selbst zur Bildung von chemischen Radikalen führt, vor allem von Wasserstoffperoxid. Und diese Substanz kann Krebszellen zerstören. Allerdings geschieht dies nicht, wenn das Vitamin geschluckt wird, da der Körper im Verdauungstrakt Schutzmechanismen gegen Radikale entwickelt hat.

Vitamin C allein zerstört Krebs nicht
In weiteren Versuchen wiesen die Wissenschaftler anschließend nach, dass sich auch beim Menschen durch die Gabe hoher Vitamin-C-Dosen ins Blut Konzentrationen erreichen lassen, die für eine Zerstörung von Tumorzellen notwendig sind. Da das Vitamin allein die Krebserkrankung nicht heilen könne, sei eine kombinierte Anwendung mit anderen Medikamenten und Therapien beim Menschen am aussichtsreichsten, erläuterten die Forscher weiter.

Vitamin-Wirkung schon lange untersucht
Über den möglichen Nutzen einer Vitamin-C-Behandlung bei Krebs wird bereits seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert. Schon vor mehr als 30 Jahren hatten Studien darauf hingewiesen, dass das Vitamin in hohen Dosen verabreicht die Überlebenszeit von Krebspatienten verlängert. In nachfolgenden Untersuchungen konnten die Forscher den Nutzen aber nicht nachweisen, so dass die konventionelle Medizin den Einsatz von Vitamin C wieder verwarf. In der Alternativmedizin hingegen wurde es in der Krebsbehandlung auch weiterhin eingesetzt.



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Sonntag, 17. Februar 2008

Linus Pauling

Linus Pauling

gilt als eines der größten Genies des letzten Jahrhundert. Er ist der einzige Mensch, der zwei ungeteilte Nobelpreise erhielt. Im Jahr 1954 bekam er den Nobelpreis für Chemie und 1962 den Friedensnobelpreis. Weltweite Bewunderung, aber auch weltweite Kritik wurden Pauling zuteil.Linus Carl Pauling kam am 28. 2.1901 als Sohn deutscher Einwanderer in Portland, Oregon zur Welt.

Er studierte Chemie, Physik und Mathematik. 1925 promovierte er zum Dr. phil. Mit einem Stipendium der Guggenheim-Stiftung setzte er seine Studien in Europa fort. Diese anderthalb Jahre verbrachte er größtenteils in München; er studierte aber auch einige Monate in Kopenhagen.Mit seinen Kenntnissen der Röntgenanalyse, der Elektronenbeugung und der Quantenmechanik gelang es ihm, die chemische Wissenschaft auf ein neues Fundament zu stellen. Seine Arbeit „The Nature of the Chemical Bond” gilt als Meilenstein in der Geschichte der Naturwissenschaft. Im Jahr 1949 gelang Pauling der Nachweis, dass die Sichelzellenanämie durch einen genetischen Defekt verursacht wird. Für die Aufstellung des Helix-Modells der Proteine erhielt er 1954 den Nobelpreis für Chemie. Nach der Verleihung des Nobelpreises begann Pauling sich intensiver mit humanitären Problemen zu beschäftigen und pazifistisch zu engagieren.

Der Name Linus Pauling wurde einer breiten Öffentlichkeit außerhalb der Naturwissenschaft erst bekannt, als er sich für die Einstellung der Atomwaffentests in unserer Atmosphäre einsetzte. Pauling stellte die physikalischen Vorgänge einer Kernwaffenexplosion so dar, dass sie auch der Laie verstand. Pauling hasste Krieg, er fand ihn unakzeptabel, und er machte keinen Hehl aus dieser Einstellung. Seine pazifistische Überzeugung teilte er mit seinem Freund Albert Einstein. 1958 überreichte er den Vereinten Nationen einen von mehr als 11000 Wissenschaftlern aus 48 Ländern unterzeichneten Appell zur Einstellung der Kernwaffentests. Die öffentliche Kontroverse, die durch Pauling in Gang gesetzt worden war, veranlasste die Supermächte schließlich, auf Atombombentests in der Atmosphäre zu verzichten. 1963 unterzeichneten sie den Vertrag über diesen Verzicht, der am gleichen Tag in Kraft trat, an dem Pauling mit dem Friedensnobelpreis für 1962 ausgezeichnet wurde.

In den letzten Jahren seiner beruflichen Laufbahn konzentrierten sich Paulings Interessen auf medizinische Fragen der Ernährung und die Rolle der Mikronährstoffe und Vitamine. Besonders das Vitamin C hatte es ihm angetan. Pauling nahm an, dass der Mensch im Laufe der Evolution die Fähigkeit zur körpereigenen Produktion von Vitamin C verloren habe. Dies ist den meisten Lebewesen nach wie vor möglich. Da dem Körper durch die tägliche Nahrung nur relativ kleine Mengen zugeführt werden, empfahl er eine zusätzliche Vitamin-C-Gabe in hoher Dosierung. Er meinte, die Dosierung solle mindestens dem entsprechen, was die meisten Tiere selbst produzieren, etwa eine Menge von 10 - 12 Gramm pro Tag. Pauling praktizierte, was er empfahl. In seinen letzten Lebensjahren nahm er täglich 18 Gramm Vitamin C ein. 1970 wurde sein Buch „Vitamin C and the Common Cold“ veröffentlicht. Sein Interesse für die orthomolekulare Medizin führte ihn schließlich 1973 zur Gründung des Linus Pauling Institute of Science and Medicine in Palo Alto, Kalifornien.Bald darauf begann Pauling sich mit der Anwendung des Vitamin C in der Krebstherapie zu beschäftigen.

Gemeinsam mit dem schottischen Arzt Dr. Ewan Cameron stellte er in jahrelangen Beobachtungen fest, dass die Gabe von täglich 10 Gramm Vitamin C den Zustand der behandelten Patienten deutlich verbesserte.

In ihrem 1979 erschienenen Buch „Cancer and Vitamin C“ schrieben Pauling und Cameron: „Wir sind absolut überzeugt davon, dass eine zusätzliche Verabreichung von Vitamin C in nicht allzu ferner Zukunft einen festen Platz unter den bei jeder Krebsbehandlung zu treffenden Maßnahmen haben wird.“ Viele Jahre waren ihre Thesen umstritten, doch heute zeigt sich, dass Pauling und Cameron ihrer Zeit weit voraus waren.Linus Pauling starb am 19. August 1994 im Alter von 93 Jahren auf seiner kalifornischen Ranch.

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Geschichte des Vitamin C



Vitamin C ist sowohl historisch als auch therapeutisch gesehen eines der interessantesten Vitamine.


Die Geschichte seiner Entdeckung reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals konnten jedoch die Skorbut-Epidemien bei zahlreichen Expeditionen und kriegerischen Auseinandersetzungen noch nicht in Verbindung mit einem Vitamin-C-Mangel gebracht werden.
Im 15. Jahrhundert – zu Beginn der Kolonialzeit - dauerten die Überfahrten auf die fernen Kontinente oft Monate. Mangelnde Hygiene und schlechte Ernährung - meist Pökelfleisch und Zwieback - führten auf den Schiffen zu hohen Verlusten unter der Besatzung. Häufigste Todesursache war eine rätselhafte Krankheit: Skorbut. Sie wurde damals auch als eine der „Geißeln der Menschheit“ bezeichnet und war Todesursache Nummer 1 unter den Seefahrern.Die Symptome von Skorbut beschreibt Jaques Cartier in seinem Logbuch um 1540 folgendermaßen:"...Einige verloren all ihre Kraft und konnten nicht mehr auf den Füßen stehen. Dann schwollen ihre Beine. Ihre Muskeln wurden schwarz wie Kohle. Andere hatten ihre Haut gefleckt mit blutigen Stellen von purpurner Farbe. ... Ihre Münder wurden stinkend. Ihr Zahnfleisch wurde so faul, dass alles Fleisch bis zu den Wurzeln der Zähne abfiel und diese beinahe alle ausfielen..."In den folgenden Jahrzehnten erkannte man langsam, dass das Auftreten dieser Krankheit durch den Verzehr von Zitrusfrüchten und Frischgemüse verhindert werden konnte. Doch erst nach 2 Jahrhunderten setzte sich diese Erkenntnis vollständig durch. 1747 empfahl der Schiffsarzt James Lind der englischen Admiralität, den Matrosen auf hoher See Orangen- oder Zitronensaft zu verabreichen. Von dieser Empfehlung profitierte auch James Cook, dem es schließlich gelang, mit Hilfe von Sauerkraut und Zitronensaft seine Schiffe von Skorbut frei zu halten. 1776 wurde er dafür von der englischen Krone ausgezeichnet.Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die britischen Schiffe mit Limonensaft ausgestattet. Das brachte den englischen Matrosen den Spitznamen „Lime-Juicers“ ein. Der leicht abwertende Ausdruck „Limey“ für Engländer hat sich in Amerika bis heute erhalten.Die exakte Austestung zahlreicher Lebensmittel auf ihre antiskorbutische Wirkung und der Nachweis eines kausalen Zusammenhanges mit einem Vitamin-C-Mangel erfolgten erst im 20. Jahrhundert.1928 gelang es dem ungarischen Wissenschaftler Albert Szent-Györgyi reines Vitamin C zu isolieren.1933 klärte Norman Haworth die chemische Struktur von Vitamin C auf. Die späteren Nobelpreisträger Szent-Györgyi und Haworth nennen Vitamin C "A(nti)-scorbinsäure", um damit auf den engen Zusammenhang des Vitamins mit Skorbut hinzuweisen.1933 gelang dem Chemiker Tadeus Reichstein die Synthese von Ascorbinsäure auf der Grundlage von Traubenzucker. Seither wird Vitamin C, auf diesem Verfahren (Reichstein-Synthese) basierend, industriell hergestellt.

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Dienstag, 12. Februar 2008

Vitamin C

Vitamin C


Hier zunächst einmal aus Wikipedia eine Zusammenfassung der üblichen Meinung.

Ascorbinsäure

Allgemeines Trivialname Vitamin C Andere Namen: Ascorbinsäure
(R)-5-[(S)-1,2-Dihydroxyethyl]- 3,4-dihydroxy-5H-furan-2-on
L-(+)-Ascorbinsäure
Ascorbat
Summenformel C6H8O6
CAS-Nummer 50-81-7

Kurzbeschreibung farbloses Kristallpulver
Vorkommen
u. a. Obst, Gemüse, Grüntee
Physiologie Funktion
u. a. Radikalfänger, Cofaktor bei Mono- und Dioxidasereaktionen (insbes. Biosynthese von Collagen), Komplexierung von Metallkationen
Täglicher Bedarf
100 mg
Folgen bei Mangel
Skorbut, Schwächung des Bindegewebes, Morbus Müller-Barlow bei Kleinkindern
Überdosis
5–15 g/Tag
Eigenschaften
Molare Masse 176,13 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,65 g·cm−3
Schmelzpunkt 190 °C
Siedepunkt (Thermische Zersetzung > 192 °C)
Löslichkeit wasserlöslich, 330 g/l
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung Gefahrensymbole
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze
R: keine R-Sätze [1]
S: 24/25 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Ascorbinsäure (in der Biochemie auch Ascorbat) ist eine organische Festkörpersäure. Da sie leicht oxidierbar ist, wirkt sie antioxidativ. Sie ist sehr gut wasserlöslich und kristallisiert in Form farbloser Kristalle. Ihre wichtigste Eigenschaft ist die physiologische Wirkung als Vitamin, ein Mangel kann sich bei Menschen durch Skorbut manifestieren. Ihr Name leitet sich entsprechend von „a“ (nicht) und dem lateinischem Namen „scorbutus“ für Skorbut ab.
Ein Stereoisomer der Ascorbinsäure, die L-(+)-Ascorbinsäure und deren Derivate mit gleicher Wirkung, werden unter der Bezeichnung Vitamin C zusammengefasst [2]. Der Sammelbegriff Vitamin C umfasst neben L-(+)-Ascorbinsäure alle Stoffe, die im Körper zu Ascorbinsäure umgesetzt werden können, so z. B. Dehydroascorbinsäure (DHA).
Ascorbinsäure ist empfindlich gegenüber Licht, Hitze, Sauerstoff und Schwermetallen.[3]
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Vorkommen
3 Herstellung und Verwendung
4 Physiologische Bedeutung
4.1 Bedarf
4.2 Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)
4.3 Überdosierung (Hypervitaminose)
4.4 Vitamin C und Krebs
5 Biosynthese
6 Chemische Eigenschaften
6.1 Struktur
6.2 Acidität
6.3 Antioxidative Wirkung
6.3.1 Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)
6.3.2 Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen
6.4 Dehydroascorbinsäure
6.5 Stereochemie
6.6 Nachweis
7 Quellen
8 Literatur
9 Weblinks
9.1 Sicherheitsdatenblätter


Geschichte
Der Skorbut war bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. im Alten Ägypten als Krankheit bekannt. Auch der griechische Arzt Hippokrates und der römische Autor Plinius berichten darüber.
Bis ins 18. Jahrhundert war Skorbut die häufigste Todesursache auf Seereisen. Im Jahre 1747 untersuchte der englische Schiffsarzt James Lind diese Krankheit. Er nahm 12 Seeleute, die unter der Skorbut litten und teilte sie in sechs Gruppen zu je zwei Personen. Jeder Gruppe gab er zusätzlich zu den üblichen Nahrungsrationen einen weiteren speziellen Nahrungszusatz. Im Speziellen: Obstwein, Schwefelsäure, Essig, Gewürze und Kräuter, Seewasser, sowie Orangen und Zitronen. Er stellte fest, dass die Gruppe, welche die Zitrusfrüchte erhielt, eine rasche Besserung zeigte. 1757 veröffentlichte Lind dieses Resultat. Doch erst 1795 ließ die britische Marine die Nahrungsrationen auf See mit Zitronensaft ergänzen. Zusätzlich wurden auch Sauerkraut und Malz zur Skorbutprävention eingesetzt.
Im Jahr 1912 entdeckte der Biochemiker Casimir Funk nach Studien zu der Mangelerkrankung Beri-Beri, dass diese durch das Fehlen einer chemischen Substanz, Thiamin, verursacht wurde. Er prägte dafür das Kunstwort „Vitamin“.
1921 gab der Biochemiker Sylvester Zilva einer Mischung von aus Zitronensaft isolierten Substanzen, die in der Lage war, Skorbut zu heilen, die Bezeichnung Vitamin C[4]. Zwischen 1928 und 1934 gelang es dem ungarischen Wissenschaftler Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, sowie Joseph L. Svirbely und unabhängig davon Charles Glen King durch Kristallisationsversuche die für die Heilung der Skorbut verantwortliche Substanz zu isolieren. 1934 stellte Györgyi fest, dass diese identisch mit der 1913 entdeckten L-Ascorbinsäure ist. Ebenfalls 1934 gelang Walter Haworth und Tadeus Reichstein erstmalig die Synthese künstlicher L-Ascorbinsäure aus Glucose[5]. Haworth erhielt 1937 für seine Forschungen am Vitamin C den Nobelpreis für Chemie, Szent Györgyi den für Medizin. 1967 wurde von Linus Pauling die Verwendung hoher Dosen von Ascorbinsäure als Vorbeugung gegen Erkältungen und Krebs propagiert, was jedoch teils umstritten ist (siehe unten).


Sanddorn liefert Vitamin C in hoher Konzentration
Vorkommen
In der Nahrung kommt Vitamin C vor allem in Obst, Gemüse und Grüntee vor, sein Gehalt sinkt jedoch beim Kochen, Trocknen oder Einweichen sowie bei der Lagerhaltung. Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten – in reifem Zustand unmittelbar nach der Ernte – viel Vitamin C. Grünkohl hat den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlarten (105–120 mg/100 g verzehrbare Substanz). In Kohlgemüse ist Ascorbinsäure in Form von Ascorbigen A und B gebunden. Wird das Gemüse gekocht, zerfallen die Moleküle in L-Ascorbinsäure und Indol, so dass es in gekochtem Zustand mehr Vitamin C enthalten kann als im rohen Zustand. Durch zu langes Kochen wird das Vitamin jedoch teilweise zerstört und auch in das (meist nicht verzehrte) Kochwasser abgegeben. Rotkraut, Weißkraut und Sauerkraut sind ebenfalls Vitamin-C-Lieferanten, was lange Zeit vor allem in der Seefahrt von Bedeutung war, da man zur Vorbeugung gegen Skorbut (siehe unten) ein haltbares, an Vitamin C reiches Nahrungsmittel benötigte, wozu sich Sauerkraut am besten eignete. Die höchsten natürlichen Vitamin-C-Konzentrationen hat man in Camu-Camu und in der Acerolakirsche gefunden.
Viele Gemüsearten enthalten eine Ascorbat-Oxidase, die insbesondere durch Zerkleinern mit dem Vitamin in Berührung kommt und dieses oxidiert. Das führt z. B. bei Rohkost, die nicht sofort verzehrt wird, zu erheblichen Vitamin-C-Verlusten.
Hier der Vitamin-C-Gehalt einiger Früchte/Gemüse je 100 g, geordnet nach absteigendem Vitamin-C-Gehalt:
Camu-Camu 2000 mg
Acerolakirsche 1300–1700 mg
Hagebutte 1250 mg
Sanddornbeere 200–800 mg
Guave 300 mg
Schwarze Johannisbeere 189 mg
Grünkohl 105–150 mg
Rosenkohl 90–150 mg
Paprika 100 mg
Brokkoli 90–115 mg
Vogelbeere (Ebereschenfrucht) 98 mg
Spinat 50–90 mg
Kiwi 80 mg
Erdbeere 50–80 mg
Zitrone 53 mg
Orange (Apfelsine) 50 mg
Rotkohl 50 mg
Weißkohl 45 mg
Heidelbeere 22 mg
Ananas 20 mg
Sauerkraut 20 mg
Avocado 13 mg
Kulturapfel 12 mg
Banane 10–12 mg
Pfirsich 10 mg
Birne 5 mg
Die Angaben dienen nur der Orientierung, die tatsächlichen Werte hängen stark von den folgenden Variablen ab:
Sorte der Pflanze
Bodenbeschaffenheit
Klima während des Wachstums
Lagerdauer seit der Ernte
Lagerbedingungen
Zubereitung
Obst und Gemüse sollten daher möglichst frisch (bei sachgerechtem Einfrieren auch aufgetaut) und mit Schale verzehrt werden, da ein großer Teil des Vitamin C sich in der Schale oder direkt darunter befindet.[3]
Herstellung und Verwendung


Kristalline Ascorbinsäure
Die Jahresproduktion für Ascorbinsäure liegt weltweit bei etwa 110.000 Tonnen. Marktführer war lange Zeit die Schweizer Hoffmann-La Roche (30 % Weltumsatz) gefolgt vom BASF-NPEG Kartell (auch etwa 30 %) und der Firma Merck. 2002 hat Hoffmann-La Roche seine Vitaminsparte für 3,4 Milliarden Schweizer Franken (etwa 2,1 Milliarden Euro) an die holländische DSM verkauft. Ascorbinsäure wird zur Zeit hauptsächlich in China produziert.
In chemischen Fabriken wird aus der Ausgangssubstanz D-Glucose über Sorbitol kristalline Ascorbinsäure, Natriumascorbat, Calciumascorbat und Ascorbylmonophosphat hergestellt. Die sogenannte Reichstein-Synthese (1934) ist bis heute die Grundlage dieser industriellen Produktion.
Zur Unterscheidung von diesem synthetisch hergestellten Produkt wird ein mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestelltes Vitamin C international mit GMO-Vitamin C (GMO, genetically manipulated organism: „genetisch veränderter Organismus“) bezeichnet. GMO-Ascorbinsäure ist preiswerter; nach diesem Verfahren wird weltweit der größere Teil hergestellt.
Ascorbinsäure findet hauptsächlich als Antioxidans Verwendung. Sie wird vielen Lebensmittelprodukten als Konservierungsmittel beziehungsweise Umrötungshilfsmittel unter der Nummer E 300 zugesetzt. Weitere E-Nummern von Ascorbinsäurederivaten sind E 301 (Natriumascorbat), E 302 (Calciumascorbat), E 304a (Ascorbylpalmitat) und E 304b (Ascorbylstearat). Der Ascorbinsäurezusatz zu Mehlen soll das Gashaltevermögen und das Volumen der Teige vergrößern. Dies lässt sich durch die Ausbildung zusätzlicher Disulfidbrücken zwischen den Kleber-Strängen des Teiges erklären. Auch im Pharma-Bereich dient Ascorbinsäure als Antioxidans zur Stabilisierung von Pharmaprodukten.
Wegen der ihr zugeschriebenen allgemein gesundheitsfördernden Eigenschaften wird Ascorbinsäure auch in der Tierzucht verfüttert.
Wegen seiner reduzierenden Eigenschaft wird Ascorbinsäure auch vereinzelt als Entwicklungssubstanz in photographischen Entwicklern eingesetzt.
Zum Auflösen von Heroinbase vor der Injektion wird oft Ascorbinsäure mit dem Heroin aufgekocht.

Physiologische Bedeutung
Vitamin C ist ein Radikalfänger und hat eine antioxidative Wirkung (es wirkt also als Reduktionsmittel). Es ist ein wichtiger Cofaktor bei der Hydroxylierungsreaktion und ermöglicht damit unter anderem die körpereigene Herstellung von Collagen und die Hydroxylierung von Steroiden. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle beim Aufbau von Aminosäuren wie z. Bsp. dem Tyrosin. Auch bei der Umwandlung von Dopamin zu Noradrenalin, im Cholesterin-Stoffwechsel und bei der Carnitinbiosynthese wird Ascorbinsäure benötigt.
Durch seine antioxidative Wirkung schützt es andere wichtige Metaboliten und das Erbgut vor der Oxidation bzw. dem Angriff durch freie Radikale, was im Endeffekt einen Schutz der Zelle vor Schäden und somit auch vor Krebs, Arteriosklerose und Grauem Star bedeutet.


Molekülmodell von Vitamin C als Briefmarkenmotiv
Der Name Ascorbinsäure leitet sich von der Krankheit Skorbut ab, die durch Ascorbinsäure verhindert und geheilt werden kann. Mit Niacin und Vitamin B6 steuert Vitamin C die Produktion von L-Carnitin, das für die Fettverbrennung in der Muskulatur benötigt wird. Weiterhin begünstigt es die Eisenresorption im Dünndarm.
Vitamin C wird auch bei und zur Prophylaxe von Erkältungen eingesetzt. Diese Anwendung wurde insbesondere in den 1970er-Jahren durch den Nobelpreisträger Linus Pauling populär. Eine Metaanalyse von 55 Studien zeigt jedoch, dass, entgegen dem weit verbreiteten Glauben, Vitamin C Erkältungskrankheiten nicht verhindern kann. Allenfalls bei Menschen, die – wie manche Extremsportler – starken körperlichen Anstrengungen oder extremer Kälte ausgesetzt sind, scheint Vitamin C eine leicht vorbeugende Wirkung zu haben. Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Dauer einer Erkältung durch das Vitamin geringfügig verringern lässt.[6] Es ist jedoch eindeutig nachgewiesen, dass Ascorbinsäure das Immunsystem (die weißen Blutkörperchen) unterstützt. Vitamin C stärkt sowohl die zelluläre Immunabwehr, indem es die Lymphozyten und die Makrophagen aktiviert als auch die humorale Abwehr, weil es die Serumkonzentrationen der Immunglobuline erhöht.
Außerdem wirkt Vitamin C entgiftend. Im Magen verhindert es, dass sich aus Nitrit und sekundären Aminen krebserregende Nitrosamine bilden. Gleichzeitig mindert es die Toxizität beispielsweise von Blei oder Cadmium und ist am Abbau verschiedener Medikamente und Drogen beteiligt.[3]
Neuerdings wird Vitamin C auch zur Vorbeugung und Behandlung der Reisekrankheit (Kinetosen) eingesetzt. Vitamin C, in Dosierungen zwischen 1 und 3 Gramm täglich, ist in der Lage, die Histaminspiegel bei Patienten mit Seekrankheit oder Mastozytose deutlich zu senken.[7]

Bedarf
Die Orange ist ein klassischer Lieferant von Vitamin C
In weiten Teilen der Welt ist die Versorgung mit Vitamin C relativ gut, der Tagesbedarf eines Erwachsenen beträgt laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 100 mg. Die Meinungen hierüber gehen jedoch weit auseinander; die Empfehlungen anderer Gruppierungen liegen zwischen einem Bruchteil (z. B. der Hälfte) und einem Vielfachen (z. B. „so viel wie möglich“) dieses Wertes. Fest steht, dass Mengen bis zu 5000 mg kurzzeitig als unbedenklich gelten. Überschüssige Mengen werden vom Körper über den Urin ausgeschieden, da Vitamin C gut wasserlöslich ist (siehe auch Hypervitaminosen).
Bei einer ausgewogenen Mischkost kann in Deutschland davon ausgegangen werden, dass dem Körper alle lebensnotwendigen Vitamine, und daher auch Vitamin C, in ausreichendem Maße zugeführt werden. Die Versorgung mit Vitamin C ist in Deutschland knapp über der DGE-Empfehlung von 100 mg pro Tag. Daher sind Vitaminpräparate für einen gesunden Menschen, der sich abwechslungsreich und vollwertig ernährt, überflüssig. Raucher brauchen auf Grund der erhöhten Belastung mit freien Radikalen etwa 40 % mehr Vitamin C – laut DGE 150 mg/Tag. Die Empfehlung für Schwangere und Stillende liegt bei 110 bzw. 150 mg täglich. Ursache für eine unzureichende Zufuhr ist meistens eine einseitige Ernährung. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, die nicht täglich frisches Obst und Gemüse verzehren. Auch die Einnahme verschiedener Medikamente kann langfristig die Vitamin-C-Versorgung verschlechtern – auch bei jüngeren Menschen. Dazu zählen zum Beispiel die Anti-Baby-Pille, verschiedene Antibiotika oder Acetylsalicylsäure (Aspirin). Auch bei Operationen, Infektionen, Krebserkrankungen, schweren Verletzungen, Diabetes mellitus, Magen-Darmerkrankungen und Dauerstress besteht ein erhöhter Bedarf ebenso wie bei starker körperlicher Belastung und übermäßigem Alkoholkonsum.[3]
Untersuchungen mit 14C-markiertem Vitamin C zeigen, dass der tägliche Ascorbatumsatz unabhängig von der Vitamin-C-Zufuhr nur etwa 20 mg beträgt. Somit genügen bereits knapp 20 mg täglich, um Skorbut zu vermeiden.
Für Vergleichszwecke interessant ist, dass für Meerschweinchen eine Tagesdosis von 10–30 mg empfohlen wird (bei einem Gewicht von ca. 0,8–1,5 kg), wobei es diese über die Leber nicht selbst produzieren können.

Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)
Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, ein ungarischer Wissenschaftler, identifizierte 1933 das Vitamin C als wirksame Substanz gegen Skorbut. Volle Wirksamkeit entfaltet das Vitamin C aber nur in Gegenwart eines Flavanols, das als Vitamin C2 bezeichnet wird. Keiner der beiden Stoffe kann allein Skorbut heilen, in Kombination sind sie aber schon in geringen Mengen wirksam.
Nur wenige Wirbeltiere, darunter Primaten (wie der Mensch), Meerschweinchen, einige Vögel und Schlangen, sind nicht zur Biosynthese von Ascorbinsäure aus Glucuronsäure befähigt, da ihnen die L-Gluconolacton-Oxidase fehlt. Für diese Lebewesen ist Ascorbinsäure somit essentiell. Darum muss der Bedarf über die Nahrung (bzw. mit Nahrungsmitteln) gedeckt werden. Mangelerscheinungen führen langfristig zu Skorbut sowie zur Schwächung des Bindegewebes, da Ascorbinsäure zur Collagen-Synthese benötigt wird (siehe oben). Bei Schlangen kommt es dabei bereits durch normale Berührung zu Hautrissen. Erste Symptome der Unterversorgung mit Vitamin C beim Menschen sind verminderte Infektabwehr, schmerzende Glieder, schlecht heilende Wunden und blutendes Zahnfleisch, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Schwermut und geringere Leistungsfähigkeit (ab einem Blutplasmaspiegel von etwa 0,35 mg Ascorbinsäure/dl).[3] Sie können bei Fehl- und Mangelernährung wie falschen Diäten und Alkoholismus beziehungsweise bei erhöhtem Bedarf auftreten.
Überdosierung (Hypervitaminose)
Für Vitamin C ist die Hypervitaminose, wie sie beispielsweise bei Vitamin A vorkommen kann, sehr selten, da der Körper einen Überschuss an Ascorbinsäure wieder über die Nieren ausscheidet.
In einer vom National Institutes of Health (NIH) durchgeführtem Studie wurden sieben Freiwilligen zunächst mit einer ascorbinsäurearmen Diät ernährt und so ihre körpereigenen Vorräte an Vitamin C aufgebraucht. Als diese danach wieder mit Vitamin C versorgt wurden, begann die renale (über die Niere) Ausscheidung an unverändertem Vitamin C ab etwa 100 mg/Tag. Die Zufuhr über 400 mg/Tag wurde – soweit überhaupt im Darm aufgenommen (die Resorption von Megadosen senkt die Resorptionsquote deutlich) – praktisch vollständig renal ausgeschieden. Ab etwa 1 g pro Tag steigen die Oxalat- und sekundär auch die Harnsäure-Konzentrationen im Blutplasma.[8] Da ein Teil der Ascorbinsäure im Stoffwechsel zu Oxalsäure umgesetzt wird, besteht bei entsprechend disponierten Menschen ein erhöhtes Risiko für Calciumoxalat-Nierensteine (CaC2O4). Schon bei normaler Zufuhr stammen etwa 30 bis 50 % des Plasmaoxalats aus dem Vitamin-C-Abbau.
Hohe orale Einzeldosen können einen vorwiegend osmotisch bedingten Durchfall auslösen. Die jeweilige Dosis variiert von Person zu Person, wird aber von Robert Cathcart mit ca. 5–15 g (1–3 gehäufte Teelöffel) für eine gesunde Person angegeben.[9] Zu erwähnen ist allerdings auch, dass diese Toleranzgrenze bei Individuen, die an schweren Erkrankungen leiden, bis auf über 200 g ansteigen kann.
Bei Menschen mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel, Favismus), einer insbesondere in Afrika sehr weit verbreiteten, erblichen Krankheit, können intravenöse Vitamin-C-Dosen, ca. 30–100 g pro Infusion, zur Hämolyse führen.[10] Allerdings ist dieses Problem noch nicht aufgetreten.
Häufig wird Vitamin C, besonders wenn auf nüchternen Magen konsumiert, mit Indigestion durch Übersäuerung des Magens in Verbindung gebracht. Dies kann unter anderem vermieden werden indem Vitamin C nicht als Ascorbinsäure, sondern als Ascorbat (Salz der Ascorbinsäure, z. B. Natrium-Ascorbat) aufgenommen wird. Dies kann zum Beispiel durch die Zugabe von Backpulver (NaHCO3) erreicht werden.
Bei der Ratte liegt der LD50-Wert (die Dosis, bei der die Hälfte der Versuchsobjekte sterben) für Vitamin C bei 11,9 g pro Kilogramm Körpergewicht, bei der Maus bei 3,37 g (jeweils oral).[11] Das entspricht bei einem 60 kg schweren Menschen einer Dosis von 714 g. Es ist allerdings unmöglich sich mit oral aufgenommenem Vitamin C zu vergiften, da es im Darm nicht in so großen Mengen aufgenommen werden kann.[12] Es ist also eher möglich, sich mit gewöhnlichem Speisesalz zu vergiften als mit Vitamin C. [13]

Vitamin C und Krebs
Einige Studien zeigen einen durchgängigen Zusammenhang zwischen niedrigen Plasmaspiegeln von Vitamin C und erhöhtem Vorkommen bestimmter Krebsarten.
Die Schutzwirkung des Vitamin C vor unerwünschten Oxidationen ist an die eigene Oxidation gekoppelt, damit wird das Molekül aber selbst unwirksam, kann aber von anderen Reduktionsmitteln oder durch entsprechende Enzyme regeneriert werden. Daher müssen für eine ausreichende Schutzwirkung auch diese reduzierenden Substanzen in ausreichender Konzentration vorhanden sein. Außerdem muss das Antioxidans Vitamin C in adäquater Dosierung zugeführt werden. In hohen (Mega-) Dosen wirken Antioxidantien meist prooxidativ: sie beschleunigen radikalische Reaktionen. Zu hohe Dosen führen zu einem Ansteigen der Konzentrationen an Radikalen insbesondere in Anwesenheit von freiem Eisen (typisch für Raucher).
Forschung in den USA zeigt, dass Vitamin C nicht nur als Radikalfänger zellschützend wirken kann, sondern auch die DNA (Erbgut) schädigen kann. Dies ist allerdings umstritten, da nicht benötigte Mengen ausgeschieden werden.[14] Die Forscher verwendeten in ihren Versuchen Vitamindosen von 500 mg täglich. Wissenschaftler der University of Leicester fanden Hinweise auf eine erbgutschädigende Wirkung von hohen Vitamin-C-Dosen.[15]


Ascorbinsäure-Biosynthese
Siehe dazu auch: Vitamin-C-Infusion
Biosynthese
Die Bildung der Ascorbinsäure beginnt mit der Oxidation von UDP-D-Glucose zu UDP-D-Glucuronsäure durch das Enzym UDP-Glucose-Dehydrogenase. Oxidationsmittel ist dabei das NAD+.
Nach hydrolytischer Abspaltung des UDP bildet sich die D-Glucuronsäure, die durch regioselektive Reduktion durch die Glucuronsäure-Reduktase und NADPH+H+ in L-Gulonsäure überführt wird. Der Lactonisierung (Ringbildung) mittels Gulonsäure-Lactonase zum L-Gulofuranolacton folgt die selektive Oxidation mit Sauerstoff und L-Gulono-γ-lacton-Oxidase [16] zur Ascorbinsäure. Primaten sowie Meerschweinchen fehlt dieses Enzym wegen eines genetischen Defekts, so dass sie deshalb Ascorbinsäure nicht synthetisieren können[17]. Man geht davon aus, dass die genetische Mutation bei Primaten vor etwa 65 Millionen Jahren auftrat[17]. Da jene Primaten in einer Gegend angesiedelt waren, die ganzjährig reich an Vitamin-C-haltigen Früchten war, führte dieser an sich letale Defekt indes nicht zum Aussterben.

Chemische Eigenschaften
Struktur
Ascorbinsäure enthält mehrere Strukturelemente, die zu ihrem chemischen Verhalten beitragen: eine Lactonstruktur, zwei enolische Hydroxylgruppen sowie eine sekundäre und eine primäre Alkoholgruppe. Die Endiol-Struktur bedingt die reduzierenden (antioxidativen) Eigenschaften der Ascorbinsäure, da Endiole leicht zu Diketonen oxidiert werden können:

Endiole mit benachbarter Carbonylgruppe nennt man daher auch Reduktone.
Ascorbinsäure bildet zwei intramolekulare Wasserstoffbrückenbindungen (in untenstehender Abbildung rot eingezeichnet), die maßgeblich zur Stabilität und damit zu den chemischen Eigenschaften der Endiol-Struktur beitragen.

Acidität
Obwohl Ascorbinsäure keine der „klassischen“, sauren funktionellen Gruppen (Carbonsäure, Sulfonsäure, Phosphonsäure, etc.) aufweist, ist sie beträchtlich sauer. Mit einem pKs-Wert von 4,2 ist sie sogar saurer als Essigsäure (pKs = 4,8).
Dies ist zum Einen auf die Endiol-Struktur zurückzuführen. Enole sind bereits deutlich saurer als Alkohole. Zusätzlich wird die Azidität bei Ascorbinsäure durch die zweite enolische OH-Gruppe und durch die benachbarte Carbonylgruppe noch verstärkt. Zum Anderen wird das nach Abspaltung des Protons entstehende Enolat-Anion mittels Keto-Enol-Tautomerie stabilisiert. Die dann bestehende negative Ladung am Sauerstoff wird dabei sowohl über die Doppelbindung zwischen den beiden Kohlenstoffatomen, als auch über die Carbonylfunktion delokalisiert, also verteilt, und somit stabilisiert.
Strukturell könnte man diese Gruppierung auch als vinyloge Carbonsäure auffassen, d. h. als eine Carbonsäure-Funktion mit „eingeschobener“ C-C-Doppelbindung zwischen Carbonylgruppe und OH-Gruppe.

Die andere enolische OH-Gruppe (in den Strukturformeln rechts unten) hat nur schwach saure Eigenschaften (pKs = 11,8), da hier das Anion weniger mesomere Grenzstrukturen zur Stabilisierung ausbilden kann.
Antioxidative Wirkung
Die wichtigste Funktion der Ascorbinsäure im menschlichen Organismus beruht auf ihrer Eigenschaft als Reduktionsmittel. Sie ist also in der Lage Elektronen auf andere Moleküle zu übertragen.
Man kann zwei grundsätzliche Aufgaben unterscheiden:
Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)
Ascorbinsäure dient im tierischen Organismus als Radikalfänger, da es in der Lage ist eben solche auf andere Moleküle zu übertragen. Die Grafik zeigt nicht den tatsächlichen Reaktionsmechanismus, sondern schematisch die Fähigkeit der Ascorbinsäure, unter Reaktion zur Dehydroascorbinsäure zwei Radikale freisetzen zu können:

Bei der Verstoffwechslung des Sauerstoffs in der Zelle kann es zur Bildung des Superoxidradikals O2·− kommen, wenn der molekulare Sauerstoff O2 bei der Endreaktion der Atmungskette statt vier nur ein Elektron erhalten hat. Das Superoxidradikal ist aufgrund dieses Elektronenmangels extrem reaktiv und in der Lage molekulare Zellstrukuren zu schädigen. Die Reaktion mit Ascorbinsäure überführt dieses in Wasserstoffperoxid[18]:
AscH2 + H+ + O2·− → H2O2 + AscH·
Das Wasserstoffperoxid wird von dem Enzym Katalase abgebaut[18].
Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen
Wie bereits erwähnt, ist die Ascorbinsäure in der Lage ein stabiles Enolatanion zu bilden. Dieses ist in der Lage formal ein Hydridanion auf eine andere Spezies zu übertragen[19][20].
Schematische Darstellung der Reaktion der Ascorbinsäure zur Dehydroascorbinsäure unter formaler Freisetzung eines Hydridanions:

Von Bedeutung ist diese Eigenschaft beispielsweise bei der Synthese von Collagen im menschlichen Stoffwechsel. Zur Darstellung dieses Strukturproteins muss die Aminosäure Prolin zu ihrer oxidierten Form, Hydroxyprolin, umgewandelt werden. Ascorbinsäure dient dazu, das in dieser Reaktion genutzte Oxidationsmittel Fe(II), zu regenerieren. Besteht ein Mangel an Vitamin C, kann die Bildung des Hydroxyprolins bei der Collagensynthese nur begrenzt erfolgen, so dass die typischen Symptome der Skorbut wie Zahnfleischbluten, Zahnausfall und Hautschäden auftreten.

Dehydroascorbinsäure


L-Dehydroascorbinsäure (links), das Monohydrat (mitte) und das Dihydrat (rechts) (nach [21]).
L-Dehydroascorbinsäure (englisch dehydro ascorbic acid, DHA) entsteht durch Oxidation von Ascorbinsäure. Im menschlichen Metabolismus kann sie zu L-Ascorbinsäure reduziert werden und damit zur Vitamin-C-Versorgung beitragen. Dehydroascorbinsäure liegt als Monohydrat (mono-DHA·H2O) oder als wasserfreies bis-DHA vor. Jedoch werden auch Semi-Dehydroascorbinsäure sowie oxidierte Formen veresterter Ascorbinsäuren zur Gruppe der Dehydroascorbinsäure gezählt.
Generell wird Vitamin C in Form von DHA durch Glucosetransporter, hauptsächlich GLUT1, in die Mitochondrien der Zellen transportiert, da nur sehr wenige Zellen über spezifische Vitamin C-Transporter verfügen[22]. Insbesondere das Gehirn ist auf eine Versorgung von Ascorbinsäure angewiesen, das Vitamin kann jedoch nicht die Blut-Hirnschranke passieren[23]. Dieses Problem wird dadurch umgangen, dass Dehydroascorbinsäure auch durch Glucosetransporter, z. B. GLUT1, durch die Schranke transportiert und in den Gehirnzellen zu Ascorbinsäure reduziert wird.
DHA ist instabiler als L-Ascorbinsäure. Je nach Reaktionsbedinungen (pH-Wert, An- bzw. Abwesenheit von Oxdiationsmitteln wie Glutathion) kann es entweder wieder zurück in Ascorbinsäure umgewandelt werden, oder zu Diketogulonsäure (DKG) irreversibel hydrolysieren[24].

Stereochemie


Isomere Formen
Ascorbinsäure existiert in vier verschiedenen stereoisomeren Formen, die optische Aktivität aufweisen, da das 4. und 5. C-Atom jeweils Asymmetriezentren sind:
L-Ascorbinsäure
D-Ascorbinsäure
L-Isoascorbinsäure
D-Isoascorbinsäure
Die Moleküle L- und D-Ascorbinsäure verhalten sich wie Bild und Spiegelbild zueinander, sie sind Enantiomere, ebenso die L- und die D-Isoascorbinsäure.
L-Ascorbinsäure und D-Isoascorbinsäure sowie D-Ascorbinsäure und L-Isoascorbinsäure sind Epimere, sie unterscheiden sich jeweils in der Konfiguration nur eines C-Atoms. Trotz dieser geringen Unterschiede sind die Stereoisomere der L-Ascorbinsäure im Körper fast alle inaktiv, da die am Stoffwechsel beteiligten Enzyme spezifisch L-Ascorbinsäure erkennen. Lediglich die D-Isoascorbinsäure weist eine geringe Wirkung auf.
Nachweis
Der quantitative Nachweis von Ascorbinsäure lässt sich unter anderem durch Titration mit Tillmans' Reagenz (2,6-Dichlorphenolindophenol, abgekürzt DCPIP) durchführen, bei der das Reagenz durch die Ascorbinsäure zu einer Leukoverbindung reduziert wird. Dabei ist ein Farbumschlag von tiefblau zu farblos zu sehen.
Quellen
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Weblinks

Wiktionary: Ascorbinsäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Vitamin C gegen Krebszellen
Das Ende der Vitamin-C-Legende – Analyse von mehr als 50 Studien zeigt: Vitamin C schützt nicht vor Erkältungen
Vitaminversorgung in Deutschland (DGE Angaben)



Gesunde Waffe gegen Krebs: Vitamin C

Studie: Hohe Konzentrationen von Ascorbinsäure töten Krebszellen im Labor ab
Direkt in die Venen gespritztes Vitamin C könnte zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Laborstudie, bei der Vitamin C zur Entstehung von Wasserstoffperoxid führte, das die Krebszellen gezielt abtötet. Doch auch im Kampf gegen Infektionskrankheiten könnte Vitamin C eine wichtige Rolle spielen.

Bereits vor etwa dreißig Jahren haben erste Untersuchungen eine positive Auswirkung großer Mengen Vitamin C auf die Behandlung von Krebs vermuten lassen. Nachfolgende Studien konnten jedoch diesen Zusammenhang nicht beweisen. Qi Chen und seine Kollegen mutmaßten, dass die Art, wie die auch Ascorbinsäure genannte Substanz den Patienten verabreicht wurde, für die unterschiedlichen Resultate verantwortlich war: Während in der ersten Studie das Vitamin C direkt in die Venen gespritzt worden war und deshalb in hoher Konzentration vorlag, wurde es in den darauf folgenden Untersuchungen oral verabreicht. Die Wissenschaftler um Chen wiederholten diesen Versuch nun mit zehn Krebszelllinien und vier Kulturen gesunder Körperzellen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Vitamin C tötete gezielt die Krebszellen ab, während die gesunden Zelllinien nicht geschädigt wurden. Damit die Krebszellen abstarben, musste jedoch das Vitamin C in so hohen Konzentrationen verabreicht werden, wie sie beim Menschen nur durch eine Infusion direkt in die Venen erreicht werden können. Die Ascorbinsäure führte zur Bildung von Wasserstoffperoxid, das den Tod der Krebszellen verursachte, stellten die Forscher weiter fest. Wasserstoffperoxid entstand dabei jedoch nur außerhalb der Zellen und nicht im Blut.Das Blut sei deshalb ein ideales Transportmittel, mit dem die intravenös verabreichte Ascorbinsäure zu den verschiedenen Geweben befördert werden könne, erklären die Wissenschaftler. Da selbst hohe Konzentrationen von Vitamin C gezielt nur Krebszellen tötete und gesunde Körperzellen nicht beschädigt wurden, könnte es erfolgreich in der Krebstherapie eingesetzt werden. Zudem könnte die Ascorbinsäure auch für die Behandlung von Infektionskrankheiten verwendet werden, denn Wasserstoffperoxid spielt im Immunsystem der Säugetiere eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien und Viren. Nun wollen die Forscher mit ersten Versuchen an Krebspatienten beginnen. Qi Chen (Nationales Gesundheitsinstitut (NIH), Bethesda) et al.: PNAS, Bd. 102, S. 13604



Vitamin-C-Infusion
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Eine Vitamin-C-Infusion wird als Behandlungsverfahren durchgeführt, um eine Vielzahl von Erkrankungen zu behandeln. Das Spektrum umfasst beispielsweise rheumatische Erkrankungen, Krebserkrankungen, Durchblutungsstörungen, Allergien, Neurodermitis und "Infektanfälligkeit". In einer Dosierung von 5 bis 15 g Ascorbinsäure (meist 7,5 g) wird damit ein Vielfaches des Tagesbedarfes zugeführt.
Inhaltsverzeichnis
1 Kontraindikationen
2 Durchführung
3 Sicherheit und Nebenwirkungen
4 Kritik
5 Quellen
6 Weblinks

Kontraindikationen
Bei Eisenspeicherkrankheiten z. B. Hämochromatose, Oxalatnierensteine und bestimmten Autoimmunerkrankungen (gilt nicht für die rheumatoide Arthritis) sollte keine Anwendung hoher Vitamin-C-Dosierungen erfolgen. Auch in der Schwangerschaft und Stillzeit ist von einer "Hochdosistherapie" abzusehen.

Durchführung
Da in der Hochdosistherapie verwendete kommerzielle Präparate eine sehr hohe Osmolarität besitzen (z. B. Vitamin C Injektopas® 1600 mosmol/l) muss eine ausreichende Verdünnung mit 250 bis 500 ml Trägerlösung wie isotonische Kochsalzlösung oder Ringerlösung erfolgen, um die Infusion über einen peripher venösen Zugang (über eine Venenverweilkanüle) über die Dauer von ca. 30 Minuten durchführen zu können. Glucosehaltige Infusionslösungen werden als nicht passend erachtet, da Glucose und Vitamin C die gleichen Transporter in die Zellen benutzen.

Sicherheit und Nebenwirkungen
Bisher sind keine ernsthaften Zwischenfälle durch Vitamin-C-Infusionen bekannt gegeben worden, prospektive Studien oder gar Langzeitstudien fehlen aber. Der Metabolismus von Vitamin C zu Oxalsäure führt bei Zuführung größerer Mengen (über dem UL Wert von 2 g/Tag) bei 40 % aller Patienten zum Risiko einer Nierensteinbildung. [1] [2]

Kritik
Hohe Dosen von Vitamin C wirken prooxidativ. Es gab einige Studien, in denen hohe Dosen Vitamin C zu einer Schädigung der DNA führten (siehe Ascorbinsäure), allerdings auch widerlegende Studien (s. u.: Mullhofer, A.). Schon in den 1990er-Jahren konnten drei große Studien überzeugend belegen, dass sich mit Vitamin-C-Gabe (und A-, und E-Gabe) keine Krebsprävention erzielen lässt. Die pharmainformation stellte deswegen 1995 [3] auch fest, dass - eine ausgewogene Ernährung vorausgesetzt - eine zusätzliche Vitamingabe "zur Krebsprävention offensichtlich nicht sinnvoll ist". Dem gab es seither nichts hinzuzufügen.

Die Ärztezeitung berichtet im August 2006 über eine Studie, die Hinweise darauf gibt, dass eine Infusionstherapie mit hochdosiertem Vitamin C bei Frauen mit Brustkrebs das tumorfreie Intervall verlängern kann. Diese Hinweise müssen allerdings prospektiv kontrolliert werden.
Quellen
Massey LK, Ascorbate increases human oxaluria and kidney stone risk, J Nutr. 2005 Jul;135(7):1673-7
Wong K, Thomson C, Bailey RR, et al. Acute oxalate nephropathy after a massive intravenous dose of vitamin C. Aust N Z J Med 1994;24:410-1
http://www.uibk.ac.at/c/c5/c515/info/info10-1.html#Vitamin
Weblinks
Ärzte Zeitung: Frauen mit Brustkrebs profitieren von Vitamin-C-Infusionen



Vitamin C


Inhaltsübersicht:Aufgaben von Vitamin C
Freie Radikale
Vitamin C Bedarf


Aufgaben von Vitamin C
Mangel hat weitreichende Folgen
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist eines der wichtigsten Vitamine zur Unterstützung des Immunsystems. Es ist an so vielen Vorgängen im menschlichen Körper beteiligt, dass ein Mangel weitreichende Folgen haben kann.

Vitamin C unterstützt aktiv die Arbeit der AbwehrzellenBücherliste Vitamin C
Es schützt vor Krankheiten, weil es aktiv an der Abwehr von Viren und Bakterien beteiligt ist, indem es sich hauptsächlich in den Leukozyten anreichert und aktivierte T-Zellen unterstützt. Es hilft, Arteriosklerose vorzubeugen, weil es die Innenwände der Arterien glättet, so dass sich kein Cholesterin anheften kann. Vitamin C ist ein wichtiger Schutz für die Hirnanhangsdrüse und unterstützt deren Hormonausschüttung. Damit ist Vitamin C auch an den Regelkreisen der Sexualhormone, der Stresshormone, des Wachstums und der Schilddrüsentätigkeit beteiligt. Über Hormone, ihre Wirkungsweise und ihre Regelkreise können Sie hier etwas erfahren.

Stress ist ein Vitamin C Killer
So ist nicht verwunderlich, dass z. B. bei Stress ein enormer Bedarf an Vitamin C entsteht. Das kann schnell und situationsbedingt zu einem Mangel an Vitamin C und daraufhin zu einer stark verminderten Abwehrfähigkeit des Immunsystems führen. So ist Stress der schlimmste Feind des Immunsystems.

Aufgaben von Vitamin C
Die Aufgaben von Vitamin C im Überblick:
Immunfunktion
Stressbewältigung
Schlaf
Gesunde Nerven
Konzentrationsfähigkeit
Sehstärke
Kalziumstoffwechsel
Blutgefäßwände
Bindegewebe, Kollagen
Zahnfleisch
Fettverwertung
Haut und Haar
Positive Stimmungslage



Freie Radikale
Freie Radikale zerstören gesunde Körperzellen
Eine zentrale Funktion spielt Vitamin C auch als "Fänger" der freien Radikalen. Freie Radikale sind aggressive und sehr reaktionsfreudige Moleküle, die in unserem Körper ständig Zellen und Gewebe angreifen. Sie entstehen bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen, beim Röntgen und durch UV-Strahlen. Ihre Bildung wird unterstützt durch Nitrate, Pestizide und Umweltbelastungen.

Vitamin C hilft Krebs zu verhindern
Freie Radikale reißen Bausteine von Körperzellen an sich. Besonders "wild" sind sie hinter einem Sauerstoff-Atom her. So schädigen sie eine Zelle und oft auch deren Bausubstanz, wenn der Zellkern betroffen ist. Eine so geschädigte Zelle stirbt ab und kann sogar zur Krebszelle werden. Diese Zelltrümmer und die entarteten Zellen müssen vom Immunsystem beseitigt werden.

Vitamin C hat Unterstützung
Die Vitamine C, E und Betakarotin und das Spurenelement Selen helfen, freie Radikale unschädlich zu machen. Sie heißen deshalb auch Antioxidantien.


Vitamin C Bedarf
Kontroverse Diskussion
Der tägliche Bedarf von Vitamin C wird kontrovers diskutiert. Ein gesunder Mensch, der sich keinerlei Risiken aussetzt, nicht durch Stress, Umweltgifte, schlechte Ernährung und viel Süßes, Rauchen u.ä. geschädigt ist, muss kaum mit einem Mangel an Vitamin C befürchten. Voraussetzung aber ist eine ausgewogene Ernährung die reich an frischem Obst und Gemüse ist.

Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Als Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für den täglichen Bedarf an Vitamin C gilt ab März 2000 für Erwachsene ein Bedarf von 100 Milligramm, Raucher 150 mg. Während der Schwangerschaft wird ein leicht erhöhter Bedarf von 110 Milligramm veranschlagt.

Erhöhter Verbrauch von Vitamin C bei in vielen Situationen
Der Bedarf an Vitamin C kann durch verschiedene Situationen erhöht sein. Dazu gehören:
Medikamente (Antibiotika, Acetylsalicylsäure, Anti-Baby-Pille)
Infektionskrankheiten
Krebserkrankungen
schwere Verletzungen
Operationen
Diabetes Mellitus
Magen-Darmerkrankungen
Stress
starke körperliche Belastungen
Rauchen
zu viel Alkohol

Vitamin C kann vorübergehend höher dosiert werden
Deshalb ist ein wesentlich höherer täglicher Bedarf bei vielen Menschen zu erwarten. Insbesondere bei speziellen Belastungen kann die Vitamin C Zufuhr erhöht werden. Überschüsse an Vitamin C werden in der Regel problemlos ausgeschieden. Deshalb ist eine erhöhte Zufuhr meistens unproblematisch und in vielen Fällen sinnvoll. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass Sie nicht den gesamten Tagesbedarf auf einmal zu sich nehmen, weil dann der momentane Überschuss auch ausgeschieden wird. Besser die Zufuhr auf zwei bis drei mal am Tag verteilen. Eine dauerhafte und sehr starke Überdosierung ist allerdings auch bei Vitamin C nicht zu empfehlen.


US-Biochemiker empfehlen zur Zeit einen tägliche Menge von:
200 bis 250 Milligramm pro Tag für Säuglinge,
bis 375 Milligramm für Kinder und
bis 400 Milligramm für Erwachsene.



Die Vitamin-C-Hochdosis-Therapie

Die Vitamin-C-Therapie ist untrennbar mit dem Namen des zweifachen Nobelpreisträgers Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) verbunden. Ihm ist es zu verdanken, dass Vitamin C seit den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder viel Aufmerksamkeit erregte. Ausgehend von der Tatsache, dass wir Menschen die Fähigkeit zur Vitamin-C-Produktion verloren haben, vertrat er die Auffassung, dass wir deshalb täglich ebenso viel Vitamin C zu uns nehmen sollten, wie andere Säugetiere selbst produzieren – also Mengen im Gramm-Bereich.
Pauling glaubte, dass Vitamin C vielen schweren Krankheiten vorbeugen, ja diese sogar heilen könne. Obwohl seine Theorien von Anfang an von vielen Zweiflern abgelehnt wurden und immer noch werden, gewann man in den letzten 20 Jahren viele neue Erkenntnisse über die therapeutische Anwendung von Vitamin C.Seit Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wird intensiv auf dem Gebiet der Vitamin-C-Therapie geforscht. Allein in der bedeutendsten medizinischen Datenbank, der Medline, erschienen seit 1990 rund 8000 Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Vitamin C beschäftigen.Diese Arbeiten führten zur Entwicklung der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie, mit der zunehmend mehr Ärzte und Heilpraktiker auch in Deutschland hervorragende Erfahrungen gesammelt haben.
Die Grundlage der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie bildet die Erkenntnis, dass bei zahlreichen Erkrankungen der Vitamin-C-Bedarf weit höher ist, als dem Organismus über den Magen-Darmtrakt zugeführt werden kann. Zudem ist krankheitsbedingt häufig die Aufnahme durch die Darmschleimhäute weiter reduziert. Manchmal können therapeutisch wirksame Vitamin-C-Spiegel nur erreicht werden, indem Vitamin C direkt über die Blutbahn, also als Injektion oder Infusion, dem Körper zugeführt wird.

Arztpraxis Conzelmann
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